Ein paar Fragen zum Kernel compilieren

Welches Modul/Treiber für welche Hardware, Kernel compilieren...
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Markus Schwaab
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Ein paar Fragen zum Kernel compilieren

Beitrag von Markus Schwaab » 13.06.2002 09:23:42

Hi !
Hab gestern zum ersten mal nen lauffähigen kernel compiliert (2.4.18).
Jetzt hab ich ein paar ergänzende Fragen:

:::module:::
Da sich meine Kiste trotz geladenem apm nicht von alleine ausschaltet, werd ich wohl was vergessen haben.
Kann ich jetzt in meiner kernelkonfig die moduleinstellungen ändern und einfach nur make clean; make dep; make modules; make modules_install machen ohne gleich den ganzen kernel neu übersetzten zu müssen. ??

:::patches:::
wenn ich meinen kernel patchen will (z.b. mosix oder evms).
erscheint dann nach dem patchen in meiner kernelconfig (xconfig, menuconfig config) automatisch ein zusätzlicher eintrag oder ist der patch dann automatisch aktiv oder muss ich das zeug von hand eintragen ????

:::kopierbarkeit::::
kann ich meinen übersetzten kernel auf ne floppy kopieren und dann einfach auf meiner 2ten kiste installieren (treiber für 2. Kiste wurden natürlich mitcompiliert) ????
Gerad wenn ich nen mosixkernel bastle, würde ich gerne einen auf alle Maschinen kopieren.


Ich hoff ich hab euch jetzt nicht erschlagen !!

cu
Markus

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feltel
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Re: Ein paar Fragen zum Kernel compilieren

Beitrag von feltel » 13.06.2002 10:35:15

Markus Schwaab hat geschrieben::::patches:::
wenn ich meinen kernel patchen will (z.b. mosix oder evms).
erscheint dann nach dem patchen in meiner kernelconfig (xconfig, menuconfig config) automatisch ein zusätzlicher eintrag oder ist der patch dann automatisch aktiv oder muss ich das zeug von hand eintragen ????
Das kommt auf den Patch an. Manche Patches fixen nur einige Dateien ohne selbst neue Funktionen zu bringen. Andere wiederrum (z.B. OpenWall) fügen neue Optionen zum Kernel hinzu, die dann natürlich bei make [menu|x]config bzw. in der .config aktiviert werden müssen.
:::kopierbarkeit::::
kann ich meinen übersetzten kernel auf ne floppy kopieren und dann einfach auf meiner 2ten kiste installieren (treiber für 2. Kiste wurden natürlich mitcompiliert) ????
Wenn Du den Kernel via. make-kpkg compiliert hast, dann hast Du ein ganz normales Debian-Paket, das Du auf anderen Rechner auch installieren kannst. Bei der "make dep clean bzImage"-Methode musst Du neben dem eigentlichen Kernel vmlinuz auch noch die Datei /boot/System.map und das Modul-Verzeichnis /lib/modules/<KERNELVERSION> mitnehmen.

Hab ich noch was vergessen? Ist schon lange her, das ich das ohne make-kpkg gemacht hab :)

Markus Schwaab
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Beitrag von Markus Schwaab » 13.06.2002 11:30:06

Thanks !
Das mit dem vergessen:
ich hatte noch ne Frage zum module compilieren. :wink:

cu & nochmals danke
Markus

Markus Schwaab
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nachtrag

Beitrag von Markus Schwaab » 13.06.2002 13:51:57

Ich hab nochwas vergessen.
Um die Kiste etwas flotter zu machen, hab ich meine exist. Treiber im ersten meiner 4 Compiliervorgänge fest eincompiliert.
Hatte zur Folge, das just diese Geräte nichtmehr ansprechbar waren.

Bsp.:
Netzwerk war down (Fehler: "Cannot load driver module" o.ä.)
ext2(modul) wurde geladen statt ext3(eincompiliert).
der fest eincompiliert SCSI-Treiber tat aber ohne Probleme.

Woran kann das liegen ???
Hat das was mit der Systemkonfig zu tun ???
Mein derzeit laufender Kernel hat den ganzen oben genannten kram als modul (auser SCSI) und jetzt tuts eigentlich.


cu
Markus

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x-eniac
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Beitrag von x-eniac » 13.06.2002 15:03:43

APM:
Debian deaktiviert standardmäßig APM.
Du kannst es aktivieren in dem du append="apm=on" im lilo eintragst.
Schau sicherheitshalber ins Debian Handbuch, da steht es genau beschrieben. (Zum Download auf http://www.openoffice.de )
Traue niemanden der nicht einmal bis 2 zählen kann!
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Beitrag von Markus Schwaab » 13.06.2002 16:11:15

das ist mir jetzt neu.
Mit den 2.4.17er Kernelpackages musst ich lediglich ein insmod apm machen, den apmd starten, und es ging.
Das hab ich über ein script erledigt.

Hast du das gemeint ???
Achja, vielleicht sollte ich erwähnen, das ich woody fahre ;-)

cu
Markus

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minuseins
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Beitrag von minuseins » 17.06.2002 17:01:33

:: APM ::

powermanagement gehoert nicht grad zu den tugenden von linux, was unteranderem an den interpretationen der hersteller liegt, was die spezifiaktionen von ACPI anbelangt... daher heisst es unter linux desoefteren probieren... in den kernel-optionen unter APM gibts mehrere punkte die einen work-around darstellen. (grad keine naeheren infos zur hand, da keinen kernel in der naehe!) diese muessen versuchsweise aus und eingeschaltet werden um das gewuenschte ergebniss zu "provozieren"! ;) desweiteren sollte im BIOS ebenfalls gespielt werden... je nach mainboard haben einstellungen an "Plug & Play OS" und APM geholfen. sonst muesste linux per append-zeile ueberedet werden apm zu verwenden... dann schlaegt naemlich die auto-erkennung fehl...
dies gilt alles fuer "vanilla"-kernel von "www.kernel.org".

auch wenn debian eigentlich nichts, bis sehr wenig am standard-kernel aendert sind diese vorzuziehen...

die standard-kernel-binarys von debian haben im uebrigen APM tatsaechlich deaktiviert...

"apmd" dient dabei lediglich als erweitertes programm um die APM-features noch gezielter steuern zu koennen... die schnittstelle hierfuer muss aber im kernel aktiviert sein...

:: fehler ::

ich kann mir lediglich vorstellen, das die modules.conf noch nicht aktualisiert worden ist und versucht wurde die treiber zweimal zu laden...

gerade bei netzwerkkarten reagiert linux empfindlich und es hat den anschein, das die netzwerkkarten nicht vorhanden sind...

(btw... die meldung "module could not load" bezieht sich auf das MODUL und nicht auf den im kernel fest-kompilierten treiber...)

daher sollte man, gerade wenn man mehrfach den selben kernel kompiliert und installiert, vorher das "/lib/modules/<kernelversion>" entweder loeschen oder umbennen, bevor man ein "make modules_install" ausfuehrt... sonst bleiben naemlich die alten module noch "liegen"... die dann wieder von einer alten "modules.conf" eingelesen werden...

ausser fuer meinen laptop, nutze ich eigentlich keine module, weniger wg. dem performance gewinn als wegen der stabilitaet und der sicherheit des systemes... (die aktivierten kernel-module bieten root-kits ideale umgebungen zum einnisten...)

:: herztransplantation ::

je nach anpassungsgrad des kernels ist es tatsaechlich moeglich, einen kernel auf dem einen system zu kompilieren und auf verschiedene systeme gleicher architektur zu uebertragen... rein technisch steht auch nichts im wege, auf einem x86er rechner den kernel fuer einen PowerPC zu kompilieren und natuerlich vice versa... allerdings kann man keinen kernel, der fuer einen P4 optimiert worden ist, auf einem 386 zum laufen bringen... wie schon angesprochen, gibt es unter debian auch tools, die aus dem kompilierten kernel auch ein ".deb"-paket basteln...

gruss

[-1]
He who work root can fell trees and knowledge is no substitute for experience.

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