ralli hat geschrieben: 27.03.2024 09:07:53
Liebe ich meinen PC? Ein kompliziertes Thema, was nur differenziert betrachtet und bewertet werden kann. Viele Menschen entwickeln eine Leidenschaft zu irgendetwas. Dadurch entsteht dann eine Beziehung. Es wird erst dann zur Sucht (was nicht ausgeschlossen werden kann), wenn alle Suchtmerkmale, die es bei stofflichen und nichstofflichen Süchten gibt, zutreffen.
Vielleicht können wir uns auf den Begriff "wertschätzen" einigen? Oder auf "Leidenschaft" (wobei das manchmal auch schon das Wort "Leiden" beinhalten kann
) .
Beispiel: heute habe ich meinen über 11 Jahre alten Intel-PC wieder mal aufgeschraubt, zum einen, um den vielen Staub wieder mal zu entfernen, zum anderen, um mir insbesondere die SATA-Anschlüsse nochmal anzusehen, die ich im Verdacht hatte, dass der eine oder andere für meine beiden SSDs nicht mehr richtig funktionieren könnte (hin und wieder frieren mir mal bestimmte Programme ein bzw. starten langsam).
Dabei bin ich dann u. a. auf folgenden Artikel in Bezug auf SATA 300 (mit dem es wohl immer wieder mal Probleme gab) und SATA 600 gestoßen:
https://www.channelpartner.de/a/diese-i ... ehr,299656
und habe mit Erschrecken festgestellt, dass ich meinen einzigen SATA 600-Anschluss gar nicht genutzt hatte
Ich finde es in der heutigen Zeit einfach nur noch traurig, dass sich Menschen schon bei den kleinsten Problemen, beispielsweise bei einem PC, gleich wieder was Neues anschaffen, anstelle sich selbst mal etwas detaillierter mit dem Problem auseinander zu setzen.
Wobei ich das Wort "Problem" nicht so gerne höre, da dieses schon hinreichend von Microsoft und deren zahlreichen (bezahlten) "Problemlösern" besetzt ist.
Und wer sich, obwohl in der heutigen Zeit immer mehr erforderlich (sogar in Pflegeberufen), sich partout einfach überhaupt nicht mit Computern auseinandersetzen will, macht sich abhängig.
Von mehr oder weniger hilfsbereiten Verwandten/Nachbarn/Kollegen bis hin zu bezahlten hotlines und sonstigen Dienstleistern. Ist ja an und für sich nichts Schlechtes, nur sollte man sich dessen bewusst sein.
Debian-GNU-Linux mag zwar ein etwas schwierigeres Betriebssystem sein, in das man zwangsläufig etwas mehr Zeit investieren muss als wie bei anderen OS wie Windows oder Ubuntu oder Mint.
Es wird oftmals als "Nerd-" oder "Hacker-Betriebssystem" verschrien.
Wobei ich dann Apple oder Windows-User immer wieder frage, wieviel Zeit diese denn mit ihrem System verbracht haben. Dann kriege ich als Antwort: Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte.
Aber für ein Stück Freiheit und Unabhängigkeit sind ein paar Wochen (oder Tage, bis man zumindest schon damit arbeiten kann) schon zuviel verlangt ?
Als ich mit verschiedenen Linuxen vor fast 25 Jahren begonnen habe, war der Weg im Gegensatz zu heute mehr als wie beschwerlich - kaum Fachbücher dazu, die eine oder andere Hardware funktionierte einfach noch nicht, das Internet wie wir es heute kennen, gab es damals einfach noch nicht...
Trotzdem sehe ich mich nicht als "Nerd", sondern nach wie vor als einfacher Anwender, der sich im Laufe der Jahre das eine oder andere Fachwissen angeeignet hat, um bestimmte Aufgaben zu lösen und Computer niemals nur als Selbstzweck angesehen hat. Durch dieses ständige Auf und Ab habe ich nicht nur die Technik kennen- und schätzen gelernt, sondern auch Menschen, die mir u. a. hier in diesem Forum weiter geholfen haben, wenn ich es alleine nicht mehr geschafft habe.
Dabei habe ich einen Riesen Respekt vor Leuten, die Debian beispielsweise als Programmierer in ihrer Freizeit weiterentwickeln oder vor vielen anderen "Ehrenamtlichen", die dieses Forum als Moderator oder als Admin oder als normaler Teilnehmer am Leben erhalten.
An dieser Stelle möchte ich mich daher nochmal ausdrücklich bei den vielen Menschen bedanken, die mir hier geholfen haben.
Obwohl ich Debian schon lange benutze (und zwischendurch auch zu anderen OS wie Gentoo gewechselt bin), mich deshalb als "Debianer" zu bezeichnen, weiß ich nicht.
Rein aus pragmatischen Gründen bin ich dann bei Debian "hängen" geblieben, da es einfach ein stabiles, sehr umfangreiches und flexibles OS ist.
Und wenn man sich damit etwas beschäftigt hat, leicht zu administrieren ist, wobei ich für bestimmte Aufgaben auch noch Mint oder Windows benutze.
Debian ist für mich auch ein soziales Projekt, eine Community, in der ich gerne bin und ich mich nach wie vor sehr wohl fühle.