Genügt es, die 'linux-*'-Pakete auszuwechseln oder muss man auch die Pakete für die Kernel-Filter/Peripherie wie 'apparmor', 'nftables', 'seccomp', 'kmod' usw. austauschen? Dann würde es doch recht umfangreich werden. Ich vermute Abwärtskompatibilität und dann müssten eigentlich die 'linux-*'-Pakete alleine ausreichen. Hat da jemand Erfahrung und kann das bestätigen bzw. hat ein paar Tipps?
VG
[Gelöst/erledigt] Anderen bzw. aktuelleren Kernel installieren - was ist dabei zu beachten?
[Gelöst/erledigt] Anderen bzw. aktuelleren Kernel installieren - was ist dabei zu beachten?
Zuletzt geändert von DeletedUser_sxWn4 am 01.08.2023 16:31:59, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Anderen bzw. aktuelleren Kernel installieren - was ist dabei zu beachten?
Wenn Du backports benutzt, macht das System das notwendige. Wenn Du dann noch linux-image-amd64 aus backports installierst, kriegst Du immer die Kernel aus backports.
Re: Anderen bzw. aktuelleren Kernel installieren - was ist dabei zu beachten?
Für gewöhnlich™ reicht es, die "linux-"-Pakete auszutauschen. Du könntest unter Bullseye momentan(!) z.B. problemlos linux-image-amd64 und linux-headers-amd64 aus Sid installieren.
Es kann dabei aber auch zu Inkompatibilitäten kommen. Eine "beliebte" Hürde ist z.B., dass du auch kmod aktualisieren müsstest. Systemd und glibc hatte ich dabei auch schon am Wickel, und spätestens bei Letzterem ergibt es eigentlich keinen Sinn mehr, nur einen neueren Kernel zu installieren. Da wäre dann ein dist-upgrade auf Testing sinniger, oder ein Kernel-Eigenbau.
Normalerweise™ erledigt das alles das Kernelpaket aus den Backports für dich. Aber da es das momentan für Bookworm noch nicht gibt, musst du selbst ran, falls du Bedarf hast.
Es kann dabei aber auch zu Inkompatibilitäten kommen. Eine "beliebte" Hürde ist z.B., dass du auch kmod aktualisieren müsstest. Systemd und glibc hatte ich dabei auch schon am Wickel, und spätestens bei Letzterem ergibt es eigentlich keinen Sinn mehr, nur einen neueren Kernel zu installieren. Da wäre dann ein dist-upgrade auf Testing sinniger, oder ein Kernel-Eigenbau.
Normalerweise™ erledigt das alles das Kernelpaket aus den Backports für dich. Aber da es das momentan für Bookworm noch nicht gibt, musst du selbst ran, falls du Bedarf hast.
Re: Anderen bzw. aktuelleren Kernel installieren - was ist dabei zu beachten?
Ok, ohne backports kann es also klappen, muss aber nicht. Ich sehe es auch so, dass ein Kernel-Tausch nur Sinn macht, wenn man dafür nicht auch noch das halbe System tauschen muss.
Vielleicht wäre folgendes ein Möglichkeit, den Aufwand und die Chancen auf Erfolg abzuschätzen:
So, nun sind alle Anhängigkeiten mit mindest-Versionsnummern aufgelistet. Jetzt checken, ob es das System hergibt:
Das ganze müsste ich dann natürlich mit den Abhängigkeiten des Wunsch-Kernels prüfen. Reichen die Versionen, sollte es nach meinem Verständnis gut aussehen. Wenn nicht, lässt man es lieber. Was haltet ihr von der Idee? Mich verunsichert es allerdings, dass nirgendwo die Tools für die Kernel-Filter wie z.B. nftables "auftauchen". Oder stecken die in der libc6?
Vielleicht wäre folgendes ein Möglichkeit, den Aufwand und die Chancen auf Erfolg abzuschätzen:
Code: Alles auswählen
$ apt show linux-image-amd64 2>/dev/null | grep Depend
Depends: linux-image-6.1.0-10-amd64 (= 6.1.38-2)
$ apt show linux-image-6.1.0-10-amd64 2>/dev/null | grep Depend
Depends: kmod, linux-base (>= 4.3~), initramfs-tools (>= 0.120+deb8u2) | linux-initramfs-tool
$ apt show kmod 2>/dev/null | grep Depend
Depends: libc6 (>= 2.34), liblzma5 (>= 5.1.1alpha+20120614), libssl3 (>= 3.0.0), libzstd1 (>= 1.5.2), libkmod2 (= 30+20221128-1)
Code: Alles auswählen
$ dpkg -l | egrep 'libc6:|liblzma5:|libssl3:|libzstd1:|libkmod2:'
ii libc6:amd64 2.36-9+deb12u1 amd64 GNU C Library: Shared libraries
ii libkmod2:amd64 30+20221128-1 amd64 libkmod shared library
ii liblzma5:amd64 5.4.1-0.2 amd64 XZ-format compression library
ii libssl3:amd64 3.0.9-1 amd64 Secure Sockets Layer toolkit - shared libraries
ii libzstd1:amd64 1.5.4+dfsg2-5 amd64 fast lossless compression algorithm
Re: Anderen bzw. aktuelleren Kernel installieren - was ist dabei zu beachten?
Du brauchst die Abhängigkeiten nicht zu prüfen, das macht apt.
Im Moment macht ein anderer Kernel gar keinen Sinn (es sei denn Du hast ernsthafte Probleme), erst wenn da ein 6.3er oder 6.4er in backports auftauchen würd ich den probieren.
Und nftables ist erst mal ein eigenes Paket.
Im Moment macht ein anderer Kernel gar keinen Sinn (es sei denn Du hast ernsthafte Probleme), erst wenn da ein 6.3er oder 6.4er in backports auftauchen würd ich den probieren.
Und nftables ist erst mal ein eigenes Paket.
Re: Anderen bzw. aktuelleren Kernel installieren - was ist dabei zu beachten?
Es wäre schon sinnvoll erstmal klar zu sagen um welche subdistri (stable, testing, unstable) es sich handelt. (Dies bislang antwortenden habe vermutlich ne Glaskugel zur Verfügung.) Ja aus deiner Antwort schließe ich dass du stable fährst, dennoch ...
Für mich wäre die erste Frage: Wozu brauchst du nen anderen/neueren Kernel? (Wg. spezieller HW, SW; oder aus Spaß an der Freud?)
Grundsätzlich gibt es dazu ein metapaket, dessen install für immer den neuesten Kernel aus der jeweiligen subdistri sorgt. Dieses wurde ja schon genannt. Und bestenfalls kann man einem stable Nutzer noch zu den Backports raten. Was darüber hinaus geht (testing/unstable) sollte man als stable Nutzer wirklich nur nutzen, wenn es um Spaß und ggf. um die Erfahrung dass man es besser hätte bleiben lassen sollen geht.
Also, du nutzt stable und möchtest (?), brauchst (?) warum nen neuen Kernel?
gruß
michaa7
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Menschen ändern gelegentlich ihre Ansichten, aber nur selten ihre Motive. (Oskar Negt)
michaa7
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Menschen ändern gelegentlich ihre Ansichten, aber nur selten ihre Motive. (Oskar Negt)
Re: Anderen bzw. aktuelleren Kernel installieren - was ist dabei zu beachten?
Ich nutze stable. Warum ich einen anderen Kernel verwenden möchte, führt voraussichtlich lediglich zu Diskussionen und ggf. Gezanke, ob das nun sinnvoll ist oder nicht. Ob es für mich(!) sinnvoll ist oder nicht, das kann ich aber selbst entscheiden. Für mich ist das 'wie', nicht das 'ob' relevant, sonst hätte ich meine Anfrage anders formuliert.
Die Hinweise von 'rhHeini' und vor allem von 'hikaru' haben mir sehr weitergeholfen, vielen lieben Dank dafür!
Die Hinweise von 'rhHeini' und vor allem von 'hikaru' haben mir sehr weitergeholfen, vielen lieben Dank dafür!