Ubuntu vs. Debian

Smalltalk

Verkommt Debian zum "Supermarkt"?

Ja, aber das ist okay
20
16%
Ja, das ist schlimm
18
15%
Nein
29
24%
Das ganze muss man differenzierter sehen
55
45%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 122

Benutzeravatar
peschmae
Beiträge: 4844
Registriert: 07.01.2003 12:50:33
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: nirgendwo im irgendwo

Beitrag von peschmae » 28.05.2006 22:08:41

knittels hat geschrieben:Ich denke, dass Ubuntu sich schon Verdienste im Einsteigerbereich erworben hat und kann es dafür auch empfehlen.
Genau das ist für mich der wichtige Punkt. Ubuntu kann ich Umsteigewilligen mit ein bisschen PC-Ahnung guten Herzens empfehlen.

Bei Debian ist das halt einfach nicht so. Auch wenn die Unterschiede für mich selber praktisch irrelevant sind. ;)
Mit etwas gemischten Gefühlen sehe ich allerdings die Art und Weise wie sich Ubuntu für mich darstellt.
Ubuntu wird mit viel Marketingaufwand und Geld einer einzigen Person gefördert. Aussagen wie "Ich bin Debian" erinnern mich eher an einen absoluten Herrscher (Ludwig XIV "Ich bin der Staat") als an ein offenes Projekt.
Die Aussage kam bei mir auch etwas merkwürdig rüber (bis er in eine Kategorie mit Linus, Theo und Jürg gehört ist noch ein weiter Weg). Aber sonst macht er einen sehr vernünftigen Eindruck.

Das es vielleicht nicht unbedingt gut ist wenn einer das sagen hat sehe ich auch so - aber das "benevolent Dictator"-Modell scheint im Moment recht gut zu funktionieren. Also mal abwarten - und wenns schief läuft ist da ja immer noch Debian ;)

MfG Peschmä
"er hätte nicht in die usa ziehen dürfen - die versauen alles" -- Snoopy

Benutzeravatar
debianer23
Beiträge: 444
Registriert: 08.01.2006 17:19:01
Wohnort: Neukirchen bei Chemnitz

Beitrag von debianer23 » 28.05.2006 22:09:53

Ich bleibe bei Debian. Das gab's schon vor Ubuntu und wird's auch noch nach Ubuntu geben. Die Fortschritte bei Ubuntu werde ich lediglich mit Interesse auf meine 2. Festplatte beobachten.
:lol: :lol: :lol: :lol:

yeti

Beitrag von yeti » 29.05.2006 17:46:36

Wir sind Debian!

...sorry Mark ...schön brav Hinten anstellen!

levon
Beiträge: 45
Registriert: 12.05.2004 20:40:43

Beitrag von levon » 30.05.2006 17:08:32

Wird dieses Zitat "Ich bin Debian" hier nicht ein bißchen aus dem Zusammenhang gerissen? Ich habe mich zugegebenermaßen auch gewundert, als ich die ersten Kommentare darüber gehört hatte, aber im Zusammenhang der Gesamtaussage finde ich die Bemerkung überhaupt nicht mehr merkwürdig oder verwerflich:
Also trete ich gegen Xandros an und gegen Linspire. Ich stehe nicht in Konkurrenz zu Debian. Ich bin Debian.

Benutzeravatar
NachbarsLumpi
Beiträge: 66
Registriert: 30.05.2006 17:28:37
Wohnort: Italien - Österreich - Pendler
Kontaktdaten:

Beitrag von NachbarsLumpi » 30.05.2006 18:31:32

ich stimme für "das ist schlimm" weil ich einige probleme mit habe .. unter anderem um auf diverse cvs server über eclipse zuzugreifen, das relative "chaos" mit den verschiedenen lizenzen ist dran schuld und bedarf meiner meinung nach einiger überarbeitung damits etwas benutzerfreundlicher wird. weiters sind die versionen der einzelnen standardpakete teilweise doch recht veraltet und ständig pakete selbst zu schnüren ist zwar nett, aber auf die dauer doch nervig .. uvm ..

andererseits ist debian echt super weil man das system wirklich so zurechtschnüren kann wie man es braucht (hab bisher alles - inklusive wlan pcmcia card - zum laufen gebracht) .. dies geht bei anderen distris nur mehr schwer ..
void foo(void* bar) {
printf("%", bar);
}

Benutzeravatar
peschmae
Beiträge: 4844
Registriert: 07.01.2003 12:50:33
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: nirgendwo im irgendwo

Beitrag von peschmae » 30.05.2006 19:00:25

levon hat geschrieben:Wird dieses Zitat "Ich bin Debian" hier nicht ein bißchen aus dem Zusammenhang gerissen? Ich habe mich zugegebenermaßen auch gewundert, als ich die ersten Kommentare darüber gehört hatte, aber im Zusammenhang der Gesamtaussage finde ich die Bemerkung überhaupt nicht mehr merkwürdig oder verwerflich:
Also trete ich gegen Xandros an und gegen Linspire. Ich stehe nicht in Konkurrenz zu Debian. Ich bin Debian.
Da hast du durchaus recht. Aber auch im Zusammenhang weiss ich jetzt nicht so genau was er damit sagen will. Die anderen sind böse und wir (Ubuntu und Debian) nicht?

Na, eigentlich ists aber egal - man sollte Leute nicht an einem Satz aufhängen. ;)
Auch wenn ich gerade daran bin :D

MfG Peschmä
"er hätte nicht in die usa ziehen dürfen - die versauen alles" -- Snoopy

AkiraHinoshiro
Beiträge: 429
Registriert: 09.10.2003 16:17:33
Wohnort: Ilmenau
Kontaktdaten:

Beitrag von AkiraHinoshiro » 30.05.2006 21:12:08

Ich denke er meint damit das er das Debian ersetzt hat oder wird. Ist mir aber egal, denn so lange Debian weiter gepflegt wird, werde ich es auch weiterhin nutzen und da bin ich sicher nicht der einzige. Ich finde das ist eine weitere Distri die auf einem guten Grundstock aufbaut, sich teils von ihr entfernt und (noch) kompatibel zu dieser ist. Außerdem wo ist das Problem da steckt einer jährlich einen riesen Batzen Geld in ein Freies Produkt, das jeder frei nutzen kann.

Benutzeravatar
Hackmeck
Beiträge: 1397
Registriert: 22.10.2002 19:14:02
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: Düsseldorf
Kontaktdaten:

Beitrag von Hackmeck » 12.06.2006 01:01:33

Anthony Towns, Debian-Projekleiter, stellte sich Leserfragen in einem Interview auf Pro-Linux, u.a. auch dieser hier:
Leserfrage: Die zunehmende Popularität von Ubuntu könnte Debian auf lange Sicht zum Nachteil gereichen. Einige hypothetische Gründe für diesen fortschreitenden Prozess sind die Verfügbarkeit eines grafischen Installers, stabile und neuere Software, schnellere bzw. verlässlichere Release-Zyklen und ein aggressiveres Marketing von Ubuntu, um einige zu nennen. Haben Sie irgendeine Strategie, um Debians Position gegenüber Ubuntu zu stärken?

Anthony: Das sind berechtigte Sorgen - Debian hat sich in der Vergangenheit immer sehr schwer getan mit der Beziehung zu seinen Derivaten. Das bedeutete, dass Leute entweder Debian beitreten und direkt an der Distribution arbeiten mussten oder ihre Beiträge keine Berücksichtigung durch das Projekt fanden. Damit sind wir bis zu einem gewissen Punkt auch ganz gut gefahren. Allerdings macht es als Gemeinschaft, die Freiheit sehr hoch einschätzt, wenig Sinn, zu sagen: Wenn ihr unsere Software auf diese Weise nutzt, dann akzeptieren wir eure Beiträge. Wenn ihr sie allerdings auf andere Weise nutzt, dann ist das nicht akzeptabel.

Ich denke, dass wir unsere bisherige Sichtweise in diesem Punkt erweitern müssen, nämlich dass Ubuntu und andere Derivate, ihre Entwickler und Nutzer gleichermaßen direkt oder indirekt zu Debian beitragen. Wir sollte ihre Beiträge positiver bewerten und nach Wegen suchen, sie in Debian zu integrieren. Wir sollten sie fördern und nicht eine Nullsummen-Sicht einnehmen, nach der der Gewinn der anderen automatisch ein Verlust für uns nach sich ziehen muss.
Quelle: http://www.pro-linux.de/berichte/interv ... ntyre.html

Es gibt noch mehr Fragen in Bezug auf Ubuntu, ein sehr interessantes Interview!

Benutzeravatar
CorvusCoraX
Beiträge: 595
Registriert: 06.09.2004 09:26:56
Wohnort: Wuppertal
Kontaktdaten:

Beitrag von CorvusCoraX » 16.07.2006 14:31:34

So. Jetzt melde ich mich mal hier zu Wort.
Ich benutze seit gut 2 Jahren Debian. Es hat mir immer sehr viel Spaß
gemacht, Sachen auszuprobieren, zu lernen etc.

Seit aber etwa Sarge stable geworden ist, bin ich nicht mehr so zufrieden.
Die Pakete in Sarge sind teilweise sehr alt gewesen, Backports sind zwar
okay, haben mir aber nicht gereicht. Sid hatte schon etwas neuere Pakete,
dafür gabs bei mir alle Nase lang Dependency-Probleme.

Ich hatte irgendwo die Schnauze voll und hab dann kaum mehr Debian gebootet.
Vor nem Monat dann hab ich nochmal ausprobiert was jetzt geht.
Auf dem Linux Tag hat man mir Ubuntu in die Hand gedrückt,
und so schlimm soll das ja nicht sein.

Ich habe Xubuntu installiert und ich muss sagen: Super.

Es ist wirklich sehr bequem und man kann anpassen wieviel Debian man gerne hat.
Das bischen "frickeln" hat mir nichts mehr ausgemacht.

Zugegeben, ich bin faul... :) Aber auf meinem Server, möchte ich mir
gerne die Arbeit erhalten, vi ist halt das perfekte Konfigurationstool
und das behalte ich auch unter Ubuntu bei.
Schade fänd ich es, wenn jetzt auch massenweise Developer abwandern
zu Ubuntu, nur weil vielleicht momentan die Popularität höher ist.
BE SMART. CHOOSE FREEDOM: DEBIAN

jhr-online
Beiträge: 2186
Registriert: 18.09.2005 15:52:02
Lizenz eigener Beiträge: GNU Free Documentation License
Kontaktdaten:

Beitrag von jhr-online » 03.08.2006 11:43:38

Eben im Debian Weekly Newsletter gelesen:
Markenbildung für Debian-Derivate. Anthony Towns [18]schlug vor, ein offizielles Programm für Markennamen für abgeleitete Distributionen einzuführen, um unseren Derivaten zu helfen, die Vorteile der Reputation von Debian zu nutzen. Im Wesentlichen sollten die Derivate ein offenes Ohr für ihre Benutzer haben und mit der Freien-Software-Gemeinschaft zusammenarbeiten. Im Gegenzug sollte Debian ein Logo anbieten, einen Link von der Website bereitstellen, bei Presseverlautbarungen kooperieren und eine unterstützende Basis für zukünftige Zusammenarbeit und Beratung anbieten.
jhr
Desktop: Intel Core2Quad Q8300 2.5GHz, 256GB SSD + 1 TB HDD, 8 GB RAM, Debian Sid, Kernel 3.13

Benutzeravatar
Hackmeck
Beiträge: 1397
Registriert: 22.10.2002 19:14:02
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: Düsseldorf
Kontaktdaten:

Beitrag von Hackmeck » 06.08.2006 16:23:51

Wenn jetzt eh schon der alte Thread nochmal rausgekramt wird: ;)

Ubuntu stellt laut SearchSecurity.com sicherheitsrelevante Fixes am schnellsten bereit. Debian kam bei dem Test nach Fedora und Red Hat Enterprise Linux auf Platz 4.

Antworten