der Daten-GAU !! Foto-CDs gehen kaputt

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DeletedUserReAsG

Beitrag von DeletedUserReAsG » 10.05.2006 11:35:31

Da müsste man ein wenig zwischen organisatorischer und technischer Dezentralisation differenzieren. Technisch ist jeder verbundene Rechner Teil des Netzes, womit es durchaus dezentral ist.

cu

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Lohengrin
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Beitrag von Lohengrin » 10.05.2006 12:49:12

roli hat geschrieben:
Lohengrin hat geschrieben:Wenn man noch die alten Geräte und die alten Installationsmedien hat, geht es.
Die Abspielmöglichkeit gehört mit zum Archiv. Wenn man die verkommen lässt, muss man zusehen wie man sie ersetzt.
Haette nicht gedacht das du noch z.B. Windows 3.11 sammt Word von damals dein eigen nennst, noch ein 5,25 Zoll Diskettenlaufwerk und den Rest der Hardware um das ganze wieder an's fliegen zu bringen.
Nein. Habe ich nicht. Aber ich habe auch keine Daten dazu, die mir noch etwas wert sind.
Ich habe aber einen C64 mit Floppy. Irgendwo fliegt auch noch eine Diskette herum mit meinem selbstgebauten 3D-Labyrint. Vielleicht ist es nicht mehr lesbar. Auch egal. Es war so programmiert, wie es viele andere auch tun würden.
roli hat geschrieben:
niemand hat geschrieben:Ich denke nicht, dass meine Nachfahren sich für meine Fotoflut interessieren
Das ist eben der Trugschluss, geh doch mal in ein Museum, was sieh'st du da hauptsaechlich? Alles "altes Geraffel", zerschlagene Trinkbecher, Faustkeile, ... nix besonderes werden sich die ehemaligen Besitzer gedacht haben, aber heute sieht "man" das anders. Das was spaetere Generationen interessiert wissen die selbst am besten. Vielleicht ist ja auf einem deiner Fotos z.B. am Himmel das erste bestaetigte UFO zu sehen, nur du erkennst es nicht.
Das ist richtig. Sowas wird verlorengehen. Genauso wie vieles aus den letzten Jahrtausenden verlorengegangen ist.
Die Behauptung, dass aus der heutigen Zeit mehr verlorengehen wird als aus früheren Jahrhunderten halte ich für falsch. Es ist einfach nicht erfassbar, was von damals alles verlorengegangen ist.
roli hat geschrieben:Ich habe zwar selber keine "so" alten Buecher, aber wie du meiner Signatur entnehmen kannst interessiere ich mich fuer Island und die dazugehoerige Mythologie, die Edda ist ca. 1200 Jahre alt, und ich habe sie gelesen, nur weil ich's wollte.
Eine Übersetzung der Snorri-Edda habe ich vor vielen Jahren gelesen. Da gibt es ein paar sehr schöne Bezüge zum Christentum, zB sagt Odin (nicht wörtlich, sondern aus meiner Erinnerung)
Neun Tage hing ich am windigen Baum. Geopfert dem Odin. Geopfert mir selbst.
Auch schön ist dies
Ich sorg mich um Hugin, er kehrte nicht heim. Doch sorg ich mich mehr um Munin.
In der Kirche meines Heimatorts ist ein ein kleines goldenes Kreuz aus dem 11. Jahrhundert. Am Stamm sitzt Nidhøgg und knabbert an der Wurzel.

roli
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Beitrag von roli » 11.05.2006 16:10:57

Hi Meister,

weil ich gerade noch was zu dem Thema gefunden habe, schreibe ich hier noch mal.
Lohengrin hat geschrieben:Die Behauptung, dass aus der heutigen Zeit mehr verlorengehen wird als aus früheren Jahrhunderten halte ich für falsch. Es ist einfach nicht erfassbar, was von damals alles verlorengegangen ist.
Wie kannst du etwas fuer falsch halten, wovon du selber sagst, das es nicht erfassbar (messbar) ist? Sie die mal Forschungsprojekt gibt Empfehlungen zur Langzeitarchivierung an.
Lohengrin hat geschrieben:Eine Übersetzung der Snorri-Edda habe ich vor vielen Jahren gelesen. Da gibt es ein paar sehr schöne Bezüge zum Christentum, ...
Ich finde das da so einiges interessante drinnen steht, ich persoenlich finde "Das alte Sittengedicht" sehr interessant. Schoen zu sehen, das man doch doch nicht der einzigste weit und breit ist, der sowas liest/gelesen hat.
Roland


"Aber wenn du schon so unwissend bist, davon noch nicht gehört zu haben,
so will ich es doch als gut ansehen, daß du lieber einmal töricht fragst,
als weiterhin nichts von etwas zu wissen, das man doch wissen sollte."
aus "Die Edda des Snorri Sturluson", "Gylfis Täuschung"

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Beitrag von Lohengrin » 12.05.2006 13:22:55

roli hat geschrieben:
Lohengrin hat geschrieben:Die Behauptung, dass aus der heutigen Zeit mehr verlorengehen wird als aus früheren Jahrhunderten halte ich für falsch. Es ist einfach nicht erfassbar, was von damals alles verlorengegangen ist.
Wie kannst du etwas fuer falsch halten, wovon du selber sagst, das es nicht erfassbar (messbar) ist?
Ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Mit halte für falsch meinte ich nicht ist falsch sonder vermute, dass falsch ist.

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Beitrag von Hackmeck » 12.05.2006 15:23:50

Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung liegen zunehmend nur noch digital vor; die digitale Kommunikation ermöglicht neue Formen des wissenschaftlichen Arbeitens und erleichtert den weltweiten Zugang zu wissenschaftlichen Ergebnissen. Der rasante technische Wandel führt jedoch zum schnellen Veralten von Datenträgern und Datenformaten. Vor diesem Hintergrund führen Bibliotheken, Archive, Museen und wissenschaftliche Datenzentren einen schwer zu gewinnenden Kampf gegen den digitalen Gedächtnisschwund – die langfristige Verfügbarkeit digitaler Informationen und damit ein wesentlicher Teil des kulturellen Erbes ist gefährdet.
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