Celeron M und Stromsparfunktion

Debian auf Notebooks und speziellen Geräten wie eingebetteten Systemen, Routern, Set-Top-Boxen, ...
me_max
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Celeron M und Stromsparfunktion

Beitrag von me_max » 08.12.2005 14:48:23

Mahlzeit!

Hab die halbe Nacht versucht, meinem Celeron Notebook automatisches CPU-Frequence-Scaling beizubringen. Hab dann letztendlich entnervt aufgegeben.

Ziel: Frequenz ( Mhz) runterdrosseln, damit Strom gespart wird.
Ansätze:
1. Module geladen: cpufreq_userspace, p4-clockirgendwas,
cpufreq_powersave,speedstep_lib
2. cpufreq geladen -> Fehler!
3. sysfs gemountet, immer noch Fehler!
4. powernowd geladen, ließ sich auch nicht starten.
5. /proc/acpi ausgelesen, funktioniert alles, alles erkannt
6. Throtteling-State manuell gesetzt, funktioniert auch.

Frage: Warum nicht dynamisch mit einem Dämon?

Hab gelesen der Celeron unterstützt kein Speedstep, gibt es eine andere Möglichkeit ihm das beizubringen? Eine modifizierte cpufreqd.conf hat es auch nicht getan.

Habt ihr eine Idee?

Hardware: IBM Thinkpad R50e Celeron M 1,4,

Debian i386 unstable

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feltel
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Beitrag von feltel » 08.12.2005 15:17:44

Laut [1] unterstützt der Celeron M wie Du schon vermutet hast kein SpeedStep, so das die CPU immer mit voller Frequenz arbeitet. Ich denke mal nicht das es da viele Möglichkeiten gibt was dran zu drehen, denn wenn das Scaling schon die Hardware nicht unterstützt wirst Du da dran mit Software nicht viel ändern können.


[1] http://www.heise.de/newsticker/result.x ... on%20m%20M

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Re: Celeron M und Stromsparfunktion

Beitrag von Snoopy » 08.12.2005 15:21:47

Hi
me_max hat geschrieben:Hardware: IBM Thinkpad R50e Celeron M 1,4,
Willkommen im Club *ggg ;)

Es wird zwar beim Booten gesagt, dass "Frequency Scaling" erkannt wird, aber das wird nicht hinhauen.

Sebastian hat Dir ja schon einen Link gezeigt...diese Funktion ist eben herausgenommen worden...

Ich habe es aus Neugier ( weil eben diese Meldungen beim booten erscheinen ) auch mal probiert...aber habe dann ebenfalls das ganze "Speedstep-Geschleuder" wieder deinstalliert.

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Beitrag von me_max » 09.12.2005 10:34:18

dann war das wohl n Fehlkauf :<

warum kann windoof, den auf 800Mhz drosseln?

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Beitrag von Snoopy » 09.12.2005 10:40:39

me_max hat geschrieben:dann war das wohl n Fehlkauf
Naja als Desktop-Ersatz ist das Notebook meiner Meinung nach nicht geeignet.
Es ist eben eine mobile Schreibmaschine...mit der man mal irgendwo ins Internet gehen kann und kleinere Sachen machen kann.
Für einen permanenten Einsatz würde ich dieses Notebook nicht nutzen wollen.
warum kann windoof, den auf 800Mhz drosseln?
Hmmm...das ist eine gute Frage...
Wenn ich irgendwann nochmal bisschen Zeit hab, werde ich das nochmals probieren...aber bisher bin ich diesbgzl. bei diesem Notebook gescheitert.

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Beitrag von Snoopy » 10.01.2006 03:39:58

me_max hat geschrieben:dann war das wohl n Fehlkauf :<
warum kann windoof, den auf 800Mhz drosseln?
Hi

Ich revidiere alle Bemerkungen, die ich bzgl. des Frequence-Scaling bzgl Celeron CPU gesagt habe.

Das Teil lässt sich definitv Scalieren...meiner regelt sich ab nun automatisch beim Batterie-Betrieb :mrgreen:

@ me_max:
Es geht also doch !
Du hattest Recht.

Ich habe im Moment ein Debian Testing/Etch mit Kernel 2.6.15 am laufen.
Dort habe ich dementsprechend die Kernel-Config eingestellt und mit

Code: Alles auswählen

apt-get install cpufreqd cpufrequtils lm-sensors
das Teil auf Vordermann gebracht.

Bei Batteriebetrieb läuft er nun auf voller Kraft ( 1,4GHz ), wenn ich ihm den Power-Stecker ziehe regelt er herunter auf 525MHz.
Bei Bedarf regelt er nach oben und dann wieder nach unten.

Bei mir ist es folgende CPU

Code: Alles auswählen

cat /proc/cpuinfo
[...]
model name: Intel(R) Celeron(R) M processor 1400MHz
stepping: 5
[...]
Sachen gibbets...die gibbets ja fast net :mrgreen:
Und das mit einem Celeron CPU wo ich sowas nie für möglich gehalten hab *hihi

@ feltel:
Naja...da haben wir beide mal wieder was gelernt ;)

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Beitrag von feltel » 10.01.2006 07:31:00

Das hätte ich jetzt nicht gedacht, aber Du hast Recht, man lernt immer was dazu.

Jetzt frag ich mich natürlich, ob man an dem Celeron, den ich im Büro hab und der HT laut /proc/cpuinfo hat das auch aktiviert bekommt. :P

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Beitrag von me_max » 10.01.2006 09:36:22

schön, dass es doch noch klappt. welche module hast du geladen bzgl cpufreq u. throtteling ?

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Beitrag von me_max » 10.01.2006 12:12:37

cpufreq gestartet, immer noch 1,4 ghz. diesmal gabs aber keine fehlermeldung beim starten des dämon

bei cpufrq-info sagt er mit "no or unknown cpufreq driver is active on this cpu :<

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Beitrag von feltel » 10.01.2006 12:17:37

... ich hab das Topic jetzt mal ins Notebook-Forum geschoben. Dort ists besser aufgehoben.

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Beitrag von Snoopy » 10.01.2006 15:47:22

me_max hat geschrieben:cpufreq gestartet, immer noch 1,4 ghz. diesmal gabs aber keine fehlermeldung beim starten des dämon
Hi
Ich poste Dir heute N8 mal die Kernel-Config von dem 2.6.15...ich denke das wird das Problem bei Dir sein.
( Die Config müsste auch auf andre 2.6.x Kernel übertragbar sein...ausser die ipw2200 Treiber...die sind in älteren 2.6.x Kernel nicht unbedingt drin. )

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Beitrag von peschmae » 10.01.2006 18:25:55

Ich würde wenn ich einer von euch wäre auch mal gucken ob das Ding dann auch wirklich weniger Energie braucht.

Bei den Acpi-Throttling states wars zumindest bei mir nicht so. Das schlug nur grausam auf der Performance, aber da er die Core-Spannung nicht runterregelte (vermute ich) bringts genau nix.

MfG Peschmä
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Beitrag von H4kk3r » 10.01.2006 19:00:25

Snoopy hat geschrieben:
me_max hat geschrieben:dann war das wohl n Fehlkauf
Naja als Desktop-Ersatz ist das Notebook meiner Meinung nach nicht geeignet.
Es ist eben eine mobile Schreibmaschine...mit der man mal irgendwo ins Internet gehen kann und kleinere Sachen machen kann.
Für einen permanenten Einsatz würde ich dieses Notebook nicht nutzen wollen.
Da muss ich die Widersprechen. Ich finde mein R50e großartig. Die Geschwindigkeit der Komponenten reicht dicke, man bekommt alles zum Laufen und der Akku hält auch lange genug. Es kann nur keine DoubleLayer-DVDs brennen. Sonst kann man für knapp über 700€ nichts sagen.

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Beitrag von Snoopy » 10.01.2006 22:13:20

H4kk3r hat geschrieben:Da muss ich die Widersprechen. Ich finde mein R50e großartig. Die Geschwindigkeit der Komponenten[...]kann nur keine DoubleLayer-DVDs brennen. Sonst kann man für knapp über 700€ nichts sagen.
Ich habe auch nicht gesagt, dass es schlecht ist....aber bei dem Teil merkt man die untere Klasse bzgl Chipset und GFX
Aber wenn ich eine Weile auf das Display schaue sehe ich ganz klare Unterschiede.
Weiterhin ein grosses Manko bei diesem Notebook: Wenn man einen Beamer anschliesst und Display und Beamer anschaltet ist die Qualität bzgl. Bildqualität mehr als schlecht.
Allein das Shared Memory der Grafikkarte spricht Bände.
Als permanentes Notebook möchte ich das Teil nicht nutzen...aber bzgl Preis/Leistung kann ich mich nicht beklagen...deswegen hab ich es mir ja auch gekauft.
Wer sich mit weniger zufrieden gibt...nun der ist mit dem Teil bestimmt auch gut bedient.
peschmae hat geschrieben:Ich würde wenn ich einer von euch wäre auch mal gucken ob das Ding dann auch wirklich weniger Energie braucht.
Werd ich machen.
Ich lade das Teil mal voll auf und ziehe dann den Stecker und warte bis es abraucht.
Das ganze einmal mit und einmal ohne cpufreqd.
Ich teile das Ergebnis dann mal mit...mich interessiert das nun auch, was das für ein Unterschied ist.
Das wird zwar dann sehr statisch sein...aber naja ;)

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Vorgehensweise bzgl CPU-Scaling

Beitrag von Snoopy » 10.01.2006 23:12:34

Hi

Nun zurück zum Thema, hier ist meine Vorgehensweise bzgl dem CPU-Scaling auf dem IBM Thinkpad R50e des Typs

Code: Alles auswählen

Type 1834 - BYG
mit der CPU

Code: Alles auswählen

cat /proc/cpuinfo
[...]
model name: Intel(R) Celeron(R) M processor 1400MHz
stepping: 5
[...]
Als Basis dient bei mir Debian Testing / Etch mit Kernel 2.6.15 [1], als Bootloader grub.
Den jeweiligen CPU-Frequenz Zustand lasse ich mir unter Gnome mit dem Tool Überwachen der Prozessortaktstufen 2.10.1 anzeigen.

In dem Kernel ist ebenfalls der Treiber für die Wireless-Lan Karte als Modul aktiviert ( ipw2200 ).
Dies bedeutet, dass die Firmware 2.4 von [2] benötigt wird.

Ich erstelle keine initrd !
Ich habe alle benötigten Treiber / Module fest im Kernel oder verfügbar, dass ich ohne auskomme.
Was bei mir definitiv nicht funktioniert ist dieses dusselige Win-Modem...brauch ich auch net das Geschleuder.

Ich habe die Full Source von dem Kernel gezogen. Zum Kernel kompilieren werden die Standard-Programme benötigt ( libncurses5-dev aktuelle gcc Version ).
Siehe dazu auch das Wiki bzgl. Kernel kompilieren
Unter [3] kann man meine Kernel-Config einsehen bzw downloaden.
Diese Datei z.B. unter

Code: Alles auswählen

/boot/2.6.15_config
ablegen.

Die Kernel Source entpacken und unter

Code: Alles auswählen

/usr/src/linux
ablegen

Code: Alles auswählen

ls -la /usr/src/linux
.
..
arch
block
COPYING
CREDITS
crypto
[...]
In dieses Verzeichnis wechseln und mit einem

Code: Alles auswählen

make menuconfig
in die Konfiguration des Kernels einsteigen.
Mit dem Menüpunkt

Code: Alles auswählen

Load an Alternate Configuration File
die oben abgelegte Config laden

Code: Alles auswählen

/boot/2.6.15_config
( Sicherlich kann an dem Kernel noch etwas rumgeschraubt werden...das sollte hier nicht das Thema sein. Für Hinweise bin ich trotzdem dankbar )

Mit die Kernel-Configuration verlassen und bei der Frage

Code: Alles auswählen

Do you wish to save your new kernel configuration ?
mit bestätigen.

Nachdem wir wieder auf der Shellebene gelandet sind den Kernel mit

Code: Alles auswählen

make bzImage modules modules_install
kompilieren lassen.

Wenn fertig, das Kernel-Image zur richtigen Stelle kopieren

Code: Alles auswählen

cp /usr/src/linux/arch/i386/boot/bzImage /boot/vmlinuz-2.6.15-686
Da der neue Kernel nun noch bekannt gemacht werden muss folgt ein

Code: Alles auswählen

update-grub
Da das automatisch die Folge hat, dass evtl. Frambuffereinstellungen weg sind, habe ich hinter jedem Kernel wieder mein vga=791 gesetzt.
Ein Bsp.

Code: Alles auswählen

kernel /boot/vmlinuz-2.6.15-686 root=/dev/hda1 ro vga=791
Die von [2] downgeloadete Firmware habe ich entpackt und nach

Code: Alles auswählen

/usr/lib/hotplug/firmware
verschoben.

Code: Alles auswählen

ls -la /usr/lib/hotplug/firmware
.
..
ipw-2.4-boot.fw
ipw-2.4-bss.fw
[...]
Ein

Code: Alles auswählen

apt-get install cpufreqd cpufrequtils lm-sensors
hat mir die dementsprechenden Programme installiert.

Nun ein lustiger reboot von der Kiste und los geht's.
Mit eingestecktem Netzteil hat das Notebook permanent 1,4GHz, mit Accubetrieb min. 350MHz - 1,4GHz je nachdem was gebraucht wird.

Good Luck !

Und ja...wenn das neue Wiki da ist stelle ich das es rein...sofern es woanders auch funktioniert hat. :mrgreen:

Als nächstes gehe ich hibernate an...mal sehen was das für einen Spass gibt...

[1] http://www.kernel.org/
[2] http://ipw2200.sourceforge.net/firmware.php
[3] http://nopaste.debianforum.de/2127

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Beitrag von me_max » 11.01.2006 00:45:16

also erstmal danke, dass du dir die mühe für das tut gegeben hast, aber auch ich kompiliere den kernel aus vanillasources, allerdings MIT initrd.

wlan hab ich auch drin. firmware muss ich noch updaten. im 14er ist noch 2.2 drin.

ich werd mir morgem den kernel bauen, muss jetzt ins bett, die streichhölzer knicken schon weg. danke, für dich hilfe. bis morgen

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Snoopy
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Beitrag von Snoopy » 11.01.2006 01:39:17

Snoopy hat geschrieben:Als nächstes gehe ich hibernate an...mal sehen was das für einen Spass gibt...
Hi

Naja hibernate ist ja easy...der Suspend in die Swap ging auf Anhieb...*freu :)

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Beitrag von Snoopy » 12.01.2006 00:49:57

peschmae hat geschrieben:Ich würde wenn ich einer von euch wäre auch mal gucken ob das Ding dann auch wirklich weniger Energie braucht.
Ich habe 2 Mal den Akku aufgeladen und jeweils einmal mit voller CPU-Leistung abgewartet bis er abraucht und das andre mal mit aktivierem cpufreqd.
Das Ergebnis ist ernüchternd...der Unterschied liegt fast innerhalb 2 Minuten.
( Und das wird sich noch aufheben, da ich nicht per Stoppuhr gestoppt habe, sondern einfach die Uhrzeit abgelesen hab )

Also...bei mir bringt das rein für die Akkulaufzeit...nana...niente...nichts :?

Nun...dann schauen wir mal, wie man mit hdparm die HDD evtl zum Stromsparen bewegen kann *lach ;)

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Beitrag von peschmae » 12.01.2006 07:22:35

laptop-mode-tools bringt mehr als hdparm wenns drum geht die HD zu besänftigen. Weil das ändert auch noch den I/O Scheduler im Kernel und so.

MfG Peschmä
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Beitrag von me_max » 12.01.2006 13:22:10

also, das mit dem kernel hat geklappt, aber schade, dass er halt nicht spart :<
"laptop_mode" funktioniert.

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Beitrag von Snoopy » 12.01.2006 23:40:34

peschmae hat geschrieben:laptop-mode-tools bringt mehr als hdparm wenns drum geht die HD zu besänftigen
Das mit hdparm war auch mehr ironisch gemeint *gg ;)

@ me_max: Fein das es geklappt hat und schade, dass die Realität so ernüchternd ist ;)

Hi ersma :)

Nun da ich ein paar Threads obendrüber von hibernate gesprochen habe, möchte ich die Gelegenheit ebenfalls nutzen und mal meine Vorgehensweise diesbzgl darzulegen.

Grundsätzlich ist hibernate eine Möglichkeit das Notebook zu suspenden, und zwar auf die HDD.
Es gibt sicherlich andere Ansätze ( auch Supend2RAM ) aber das wollte ich nicht.
Ich möchte hibernate als "letzten Anker" nutzen, um das Notebook, bevor ihm der Saft komplett ausgeht, auf die Disk zu bannen und in Schlummermodus zu gehen.
Da ich Gnome-User bin, kann ich solche Sachen, die es unter KDE gibt, nicht nutzen und ein Shutdown macht mich nicht glücklich, wenn ich ein ungespeichertes Dokument irgendwo im vi oder sonst wo habe.

Also es geht hier um die Installation von
  • - hibernate Suspend in die Swap Partition
    - Die Freigabe für einen normalen User hibernate ebenfalls zu nutzen
    - Ein Shell-Skript das per Cronjob automatisch ab einer gewissen Akku-Grenze das Notebook suspendiert um Datenverlust zu vermeiden
Wie vorne schon gesagt, nutze ich Debian - Testing / Etch auf einem IBM Thinkpad R50e ( Type 1834 - BYG ) mit selbstkompiliertem 2.6.15 aus den Sourcen von Kernel.org mit dieser Kernel-Config und ohne initrd. ACPI ist funktionsfähig.

Als erstes benötigen wir von Suspend den Suspend2 Patch für den kernel 2.6.15.
Das File legen wir uns irgendwo gemütlich ab und entpacken es. Ich habe es nach

Code: Alles auswählen

/daten/downloads/suspend/suspend2-2.2-rc16-for-2.6.15/
entpackt.

Code: Alles auswählen

ls -la /daten/downloads/suspend/suspend2-2.2-rc16-for-2.6.15/
100-suspend2-2.2-rc16-for-2.6.15.patch
apply
Changelog.txt
ToDo
unapply
Nun sollte in den Pfad der Kernel-Source gewechselt werden

Code: Alles auswählen

cd /usr/src/linux
Dort führen wir ein

Code: Alles auswählen

/daten/downloads/suspend/suspend2-2.2-rc16-for-2.6.15/apply
aus.
Damit fügen wir diesen Suspend-Patch dem Kernel hinzu.

Mit einem

Code: Alles auswählen

make menuconfig
gehe ich wieder in die kernel-Config hinein.
Unter

Code: Alles auswählen

Power management options ( ACPI, APM ) --->
habe ich

Code: Alles auswählen

<*> Suspend2 --->
fest in den Kernel genommen.
In dem Untermenü von Suspend2

Code: Alles auswählen

<*> Swap Writer
(/dev/hda3) Default resume device name
( /dev/hda3 ist die Partition meiner Swap ) aktivert.
Ebenfalls muss

Code: Alles auswählen

Cryptographic options --->
<*> LZF compression algorithm
in den Kernel mitgenommen werden.

Nun diese Kernel-Configuration habe ich beim Verlassen ebenfalls mal gespeichert.
Mit

Code: Alles auswählen

rm .version
die Versionsdatei des Kernels gekillt und mit

Code: Alles auswählen

make bzImage modules modules_install
den Kompilierungsvorgang erneut angestossen.
Kurz danach war es fertig und ich habe mit

Code: Alles auswählen

cp /usr/src/linux/arch/i386/boot/bzImage /boot/vmlinuz-2.6.15-686
den neuen Kernel auf den alten kopiert ( somit entfällt ein Update des grub ).
In der Zeile wo mein 2.6.15 aufgerufen wird, suspend2=swap:/dev/hda3 hinzugefügt.

Code: Alles auswählen

kernel /boot/vmlinuz-2.6.15-686 root=/dev/hda1 ro vga=791 suspend2=swap:/dev/hda3
Nun der Kernel ist soweit, mit

Code: Alles auswählen

apt-get install hibernate
installiere ich mir das Paket.
Nun noch ein Reboot des Systems und hibernate ist soweit, dass es in die Swap Suspendet. Beim booten fallen einem schon die Meldungen bzgl. Suspend2 auf.
Als root-User ein

Code: Alles auswählen

hibernate
ausführen und das Notebook verschwindet nach ein paar Sekunden im Tiefschlaf.
Ein Druck auf den Power-On Knopf weckt es wieder auf und ich befinde mich wieder im Gnome. :)

Nun das ist fein, dass der root-User das kann, aber ich will es als User auch machen können. Da bediene ich mich an sudo.
Ich habe die Datei

Code: Alles auswählen

/etc/sudoers
wie hier gezeigt verändert und abgespeichert.
Nun kann ich als User andreas mir ein Icon erstellen, welches ein

Code: Alles auswählen

sudo hibernate
ausführt und schon kann ich selber das Teil schlafen legen. :-)

Nun zum "letzen Anker", der oben erwähnt wurde. Ich habe kein KDE, also ist etwas Improvisation angesagt. Mit diesem Bash-Skript kann man das einfach realisieren. Das Teil ausführbar machen

Code: Alles auswählen

chmod +x /root/skripte/batteriestatus.sh
und die Root-Crontab mit dem Eintrag

Code: Alles auswählen

* * * * * /root/skripte/batteriestatus.sh 1> /dev/null
bereichtert. Somit rennt das Teil 1Mal / Minute.
Als Überprüfung kann man den

Code: Alles auswählen

if [ ${_batterie_prozent} -lt 4 ]
4% Wert höhersetzen und mal das Skript per Hand laufen lassen und schauen ob es auch die Crontab kann.

Sodele...langer Thread, wird demnächst auch ins Wiki übernommen.
Ich gehe nun eine rauchen...habbisch mir nun verdient.

Good Luck !

P.S.: Wichtig: Wer eine initrd benutzt, sollte sich unbedingt das Howto von Suspend2 durchlesen, da werden noch weitere Einträge benötigt !

Weiterhin: Die Swap sollte mindestens so gross sein wie der physikalische RAM ( bei mir ist die Swap 1GB gross )

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Beitrag von peschmae » 13.01.2006 08:14:02

Von wegen initrd: Für alle die mkinitramfs benutzen (das dürften mittlerweile die meisten sein) würde ich vor allem ins Wiki gucken. Die Ubuntu-Anleitung dazu läuft bestens mit Debian (nicht-Sarge): http://wiki.suspend2.net/DistroAndHardw ... ezy_Badger

Zum Swap: Der muss nicht ganz zwingend so gross sein. Man kann auch die Menge des zu speichernden Rams in /etc/hibernate/hibernate.conf begrenzen. Die Kompression tut ihr übriges dazu. Am Ende läuft das dann bei mir meist auf 200 MB heraus (bei 500 MB Ram).
Allerdings ists schon schlau genug Swap zu haben sonst wird nämlich der Suspend-Vorgang abgebrochen ;)

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Sero
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Beitrag von Sero » 21.09.2006 23:33:20

Sorry fürs aufwärmen des Threads, aber hab ich das richtig verstanden?

Auch wenn ich Speedstep zum laufen bekommen würde, würde der Celeron M in allen States dieselbe Leistung ziehen, und dementsprechend dieselbe Abwärme erzeugen? Dann kann ich mir das also gleich sparen, und ihn die ganze Zeit auf Maximalgeschwindigkeit laufen lassen?

Mir gehts in erster Linie um die Lautstärke des Cpu-Lüfters. gibts ne Möglichkeit, den dauerhaft bei 1000U/min laufen zu lassen, anstatt ihn aller 5min bei 3000U/min angehen zu lassen?

Tschüss Sebastian

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Beitrag von Snoopy » 22.09.2006 00:48:36

Hi

Bei mir war es so ja. Und bei meinem neuen Notebook ist es wohl dasselbe.

cosmac
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Beitrag von cosmac » 23.09.2006 22:21:44

Man kann die Wirkung der Takt-Umschaltung auch direkt auslesen:

Code: Alles auswählen

cat /proc/acpi/battery/CMB1/state
jedenfalls bei meinem Notebook. Da macht es einen Unterschied:
1450 mA @ 600 MHz vs. 1750 mA @ 1200 MHz wenn die CPU benutzt wird.
Wenn nichts zu tun ist, schaltet die Idle-Task sowieso ziemlich viel ab,
und ob die CPU nun mit 600 oder 1200 MHz nicht läuft, macht keinen
messbaren Unterschied; bei mir sind´s 1300 mA -- also alles total normal
und egal wie werbewirksam die Takt-Umschaltung jetzt heisst.

CPU-Last kann man z.B. "cat /dev/zero > /dev/null" erzeugen.

Edit:
Es könnte also sein, dass der höhere Takt die längere Akku-Laufzeit bringt,
wel CPU-intensive Aufgaben schneller erledigt sind und der grösste Verbraucher
LCD-Beleuchtung entsprechend kürzer gebraucht wird :!:
Beware of programmers who carry screwdrivers.

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