Ob sich Künstler (und wir Verbraucher) von einer mafiösen Industrie ausnutzen lassen, steht auf einem anderen Blatt. Dieses Blatt hebt aber das Urheberrecht in keinster Weise auf.
Deine Vergleiche und Argumente taugen nichts. Weil es hier um Raubkopien geht, was erst einmal nur einen Bezug zum Urheberrecht hat. Mit Softwarepatenten hat das quasi nicht viel zu tun.
und
Diese Einstellung ist krank, egal wie ich mit dieser Meinung dastehe. (BTW. "Krank" ist kein Schimpfwort)
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ich fühle mich einfach nur bestätigt in meinen Anwürfen, die ich da dann doch noch losgelassen habe. Ich finde das jetzt sogar richtig. Ich wurde als krank bezeichnet wegen einer andern Meinung
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da sollten doch alle Alarmglocken abgehen... taten sie aber nicht, das wurde irgendwie nicht recht wahrgenommen...
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deshalb wollte ich noch weiter gehen, um das Thema mal abhaken zu können.
Da schon wieder so argumentiert wurde, aber auch gegen solche Ausfälligkeiten, nehme ich nicht mehr direkten Bezug darauf.
Jetzt aber genug der Unverbesserlichkeiten meinerseits...
Sonst finde ich auch, diese Dikussion sollte versachlicht werden und ein wenig redlicher geführt werden. Ich kenne keinen Menschen, der die Weisheit mit der Muttermilch aufgenommen hat. Ich kenne niemanden, der die Wahrheit für sich pachten könnte.
Ich bin immer davon ausgegangen, dass Debian vor allem opensource ist, dass es vor Allem darum geht, die Leute vom Debian Project auch politisch in diese Richtung des kollektivierten Wissens und der kollektivierten Kultur hinarbeiten. Das - und nichts anderes - ist für mich der Grund, warum ich mich mit Debian beschäftige. Die technische Schönheit und alle praktischen Vorteile ergeben sich meiner Meinung nach haupsächlich aus diesem Ansatz und nicht umgekehrt.
Diese Überlegung ist mir sehr wichtig.
Ob etwas kriminell ist oder nicht entscheiden nicht Philosophen sondern Politiker, und denen glaube ich nicht. Ich finde es in keinster Weise kriminell, sich Musik oder Programme oder Filme zu kopieren. Kriminell ist es für mich hingegen aneren Menschen zu verbieten, das zu tun, und vor allem solche Verbote mit Gewalt durchzusetzten. Ladendiebstahl empfinde ich nur in einem sehr begrenzten Mass als unmoralisch, denn die Supermärkte haben ja immerhin die kriminelle Energie, MitarbeiterInnen auszubeuten um mehr Gewinn (für die Reichen Bosse) rauszupressen. Mörder und Vergewaltiger, rechte Schläger und brutale Räuber sind wohl kriminell, aber Staatspräsidenten, welche die ganze Bevölkerung ausbluten, um sich selbst zu bereichern, die Kriege führen lassen, um Schmiergelder einzustreichen, DAS SIN FÜR MICH DIE WIRKLICHEN KRIMINELLEN. Die und ihre Hinterleute. Beispiele gefällig? - Augusto Pinochet - Carlos Menem - Sese Seko Mobutu - Credit Suisse - Dow Chemical -............................................................GW Bush!
Ich glaube auch nicht dass irgendwelche Urheberrechte eingeführt wurden um die Musikindustrie in Schranken zu halten, im Gegenteil. Dazu finde ich die Geschichten von Manu Chao noch spannend mal zu ergoogeln.
Was wäre die Musikindustrie ohne das Urheberrecht?
Und wer verdient wieviel, wenn:
- Konzerte gespielt werden? (rhetorische Frage, bin Tontechniker)
- CD's oder Platten(vynil) selber hergestellt und verkauft werden?
- kleine Plattenfirmen das übernehmen(sog. Indie-Labels)
- wenn EMI oder so absahnt?
Und wer davon hat die Mittel und wirkliches Interesse an der Durchsetztung des Urheberrechtes?
Ich finde es ok, wenn man sagt, dass kommerzielles Ausschlachten ohne den Urhebern eine faire Teilnahme zu gönnen, nicht toleriert werden soll.
Aber Die Musikindustrie ist das beste Beispiel für so widerliche Machenschaften. Und Hollywood auch, wäre da nicht eine mächtige, gut funktionierende SchauspielerInnengewerkschaft....
Und auch beim Programmieren: ohne Geldgeber gibts sowieseo nicht viel - also müssen viele Programmierer im Dienst einer Firma- also eines Chefs mit mehr Macht und Geld - Ihren Code dem Urheberrecht der Firma überlassen, mindestens teilweise. Wo bleibt da die faire Entlöhnung des Programmierenden hängen? Also wem nützt da das Urheberrecht wirklich?
Die Eigentumsfrage ist immer eine Frage der Verteilung von Reichtum, eine frage vielleicht auch der Legitimation von unmoralischem Handeln. Von wertvolleren und wertlosen Menschen - das finde ich pervers, angesichts der einfach zu massiven realen Besitzwidersprüche muss ich Eigentum einfach ablehnen.
Und bevor ich jetzt wieder
"mit den Folgen meiner kranken Ideale"
konfrontiert werde: BITTE erst überlegen was denn die folgen(weltweit!) der verfehlten aktuellen Politik ist. Und wo da die Zusammenhänge sind und wo nicht. Es GIBT Parallelen zwischen Softwarepatenten, Patentierten Heilmitteln, "patentierter" Musik etc.
Und was verschiedene solcher Patente anrichten ist in meinen Augen wirklich kriminell. Aber legal.
Meine Ansichten sind immer auch im Zusammenhang mit meiner Gesellschaftsutopie zu verstehen. Ich bin absolut dafür, dass alle Menschen ein gutes Leben führen können. Aber da das im Moment absolut nicht gegeben ist obwohl es ökonomisch machbar wäre, habe ich halt auch sehr gundsätzliche Vorbehalte unserer Gesellschaftsordnung und unserem Rechtsverständnis Gegenüber.
Recht und Gerechtikeit sind zwei verschiedene Paar Schuhe!
Nochmal, der Deutlichkeit willen: Ich will sachlich diskutieren, ich will niemanden beleidigen, aber wenn ich persönlich kleingemacht werde, dann wehre ich mich schon. Wenn diese Diskusion etwas entspannter geführt würde, und mehr an die Geschichte und das Wesen der
GPL, des
DFSG etc brücksichtigt würde, die Gründe für die Notwendigkeit solcher Lizenzen auch mitgedacht und verstanden würden, dann hätten alle Beteiligten mehr von. Persönliches Gefetzte ist hier eh sinnlos, wenn schon, dann real - mit anschreien, von mir aus prügeln, oder direkter Diskussion mit Sticheleien, ok, aber virtuell funktioniert das wohl nur auf einer sachlichen Ebene.
Schönen Sonntag noch!
(allen - wirklich!)