Debian12 hängt beim Bootvorgang

[Bieber123]

Sehr geehrte Forenteilnehmer!

Ich benutze seit ein paar Monaten Debian 12 und habe seit kurzem das Problem, dass sich das System beim Bootvorgang aufhängt.
Ich habe versucht durch Auswahl des Recovery-Modes im Grub das System zu booten.
In diesem Fall erhalte ich die Fehlermeldung:
"Kein Zugriff auf die Konsole möglich, da das Root-Konto gesperrt ist."

Könnt ihr mir bitte einen Hinweis geben, was ich nun tun könnte das System wieder booten zu können?

Ich denke als erstes wäre es wohl hilfreich, wenn ich ein Logfile bekommen würde, bzw. wie kann ich das in diesem Zustand aufrufen?

Vielen Dank für Eure Hilfe!

[kalle123]

Hallo und welcome!

Ein Live Linux auf nen USB Stick packen und damit den Rechner starten. Würde Knoppix empfehlen. Damit solltest du Zugriff kriegen.

Dann kann man mal weiter schauen.

Gruß KH

[cosinus]

Könnt ihr mir bitte einen Hinweis geben, was ich nun tun könnte das System wieder booten zu können?

Also so ohne Informationen ist das schwierig bis unmöglich. An welcher Stelle bleibt das denn stecken?
Friert der Rechner ein, schalte er sich aus oder was genau passiert da? Lässt sich der NUMLOCK-Status noch ändern über die NUM-Taste?

[thunder11]

Ich habe versucht durch Auswahl des Recovery-Modes im Grub das System zu booten.
In diesem Fall erhalte ich die Fehlermeldung:

Code: Alles auswählen

"Kein Zugriff auf die Konsole möglich, da das Root-Konto gesperrt ist."

Ich würde es so machen, wie hier sehr schön beschrieben. Klappt auf jeden Fall:
Methode 1: /bin/bash starten
https://www.thomas-krenn.com/de/wiki/Li ... herstellen

Edit
Dann kannst Fehler beheben (falls bekannt) ? --->Beschréiben

[Bieber123]

Hallo und welcome!

Ein Live Linux auf nen USB Stick packen und damit den Rechner starten. Würde Knoppix empfehlen. Damit solltest du Zugriff kriegen.

Dann kann man mal weiter schauen.

Gruß KH

Hallo!

Ich habe ein Debian USB-Stick, mit dem ich booten kann, was soll kann ich da konkret machen, gibt es da eventuell logfiles, wo man nachschauen kann?
Noch etwas, ich habe auf einer Partition Time-Shift Sicherungen, könnte ich diese über das Debian USB-System aufrufen und einen Restore durchführen?
Damit hätte ich zwar nicht den Fehler gefunden/behoben, aber zumindest erschlagen

[rhHeini]

Wenn das noch der Installationsstick ist, boote den und wähle den Rescue-Mode. Du musst ein paar Basis-Fragen beantworten, möglichst exakt gleich zur Installation, und kannst dann eine chroot-Umgebung in Deine Installation bekommen. Ist sehr elegant ...

Dort solltest Du als allererstes checken ob nicht Dein / vollgelaufen ist mit Deinen Timeshift-Sicherungen.

[kalle123]

Noch etwas, ich habe auf einer Partition Time-Shift Sicherungen, könnte ich diese über das Debian USB-System aufrufen und einen Restore durchführen?

Dazu brauchst du aber timeshift auf der Stick. Ich nehme da lieber LM Xfce, da ist timeshift per default dabei.

KH

[thunder11]

Ich weiß nicht, warum man sich unbedingt einen Knoten in die Beine machen muss (chroot mit Rettungstick)
wenn es, wie ich verlinkt habe, auch viel einfacher geht, um den Root- Account wieder herzustellen.
Ist mir zwar erst einmal passiert, geht aber problemlos.

Edit:
Vorher schauen wo das = und / auf der Englischen Tastatur liegen

[Bieber123]

Ich habe versucht durch Auswahl des Recovery-Modes im Grub das System zu booten.
In diesem Fall erhalte ich die Fehlermeldung:

Code: Alles auswählen

"Kein Zugriff auf die Konsole möglich, da das Root-Konto gesperrt ist."

Ich würde es so machen, wie hier sehr schön beschrieben. Klappt auf jeden Fall:
Methode 1: /bin/bash starten
https://www.thomas-krenn.com/de/wiki/Li ... herstellen

Edit
Dann kannst Fehler beheben (falls bekannt) ? --->Beschréiben

Ich habe nun wie beschrieben das Root Password zurück gesetzt und neu vergeben.
Wenn ich nun in den Recovery-Mode boote, hat das System nun das "Administratorpasswort für Wartungszwecke" abgefragt, dass ich
erfolgreich eingeben konnte und als root angemeldet bin.

Wie/Was kann ich jetzt machen?

P.S.
Ich habe festgestellt, wenn ich Debian normal boote (also nicht im Recovery-Mode) und länger warte,
erscheint die Fehlermeldung: Failed to start clamav-clamonacc.service - clamav on-access scanner.
Eventuell hängt es beim Starten des AV-Scanner Service...

[MSfree]

Ich habe festgestellt, wenn ich Debian normal boote (also nicht im Recovery-Mode) und länger warte,
erscheint die Fehlermeldung: Failed to start clamav-clamonacc.service - clamav on-access scanner.
Eventuell hängt es beim Starten des AV-Scanner Service...

Das könnte auch ein Folgefehler sein.

Ich würde in der Datei /etc/default/grub die Option quiet aus der Variablen GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT entfernen und danach update-grub ausführen. Dann sieht man beim Booten mehr Ausgaben auf dem Bildschirm. Wenn z.B. der Aufbau der Netzwerkverbindung fehlschlägt, werden so ziemlich alle Dienste, die eine etablierte Netzwerkverbindung benötigen, ebenfalls fehlschlagen, und das könnte auch beim clamav der Fall sein.

[thunder11]

Ich habe festgestellt, wenn ich Debian normal boote (also nicht im Recovery-Mode) und länger warte,
erscheint die Fehlermeldung: Failed to start clamav-clamonacc.service - clamav on-access scanner.
Eventuell hängt es beim Starten des AV-Scanner Service...

Erscheint denn nach dieser Meldung deine Oberfläche ? (Welche ?)
Ich weiß nicht was clamav da alles blockieren kann, da ich keinen Virenscanner unter Linux nutze.
Auf jeden Fall ist clamav nichts essentielles, was ich erstmal purgen würde.
Ich würde so vorgehen:
Recovery-Mode starten
Festellen, ob netz- vorhanden ist:

Code: Alles auswählen

apt update

wenn nicht (apt meckert):

Code: Alles auswählen

dhclient

Code: Alles auswählen

apt purge clamav*

aufpassen, was da noch so entfernt werden soll
dann

Code: Alles auswählen

 apt update && apt full-upgrade

Code: Alles auswählen

reboot

Vielleicht hast du ja Glück und alles ist gut

[MSfree]

Auf jeden Fall ist clamav nichts essentielles, was ich erstmal purgen würde.

Man muß ja nicht gleich den Vorschlaghammer auspacken, die Pinzette zum (vorübergehenden) Abschalten des Dienstes würde auch reichen:

Code: Alles auswählen

systemctl disable clamav-clamonacc
systemctl mask clamav-clamonacc

Später kann man den einfach wieder einschalten mit

Code: Alles auswählen

systemctl unmask clamav-clamonacc
systemctl enabable clamav-clamonacc
systemctl start clamav-clamonacc

[thunder11]

Man muß ja nicht gleich den Vorschlaghammer auspacken, die Pinzette zum (vorübergehenden) Abschalten des Dienstes würde auch reichen:

ok,ok ich lass es halt gerne donnern, solange nichts Wichtiges eingerissen wird

Aber dein chirurgischer Vorschlag ist natürlich auch möglich

Edit

Da wirken aber noch einige andere systemd - Sachen (/lib), die dann wahrscheinlich auch maskiert werden müssten:(https://packages.debian.org/trixie/amd6 ... n/filelist)

Code: Alles auswählen

/etc/logcheck/ignore.d.paranoid/clamav-daemon
/etc/logcheck/ignore.d.server/clamav-daemon
/lib/systemd/system/clamav-clamonacc.service
/lib/systemd/system/clamav-daemon.service
/lib/systemd/system/clamav-daemon.socket

[cosinus]

ok,ok ich lass es halt gerne donnern, solange nichts Wichtiges eingerissen wird

ClamAV ist defacto sinnfrei und kann ruhigen Gewissens gepurged werden. Echte Schädlinge werden selten bis garnicht von Clam erkannt und wenn das Ding was meldet, dann ist es idR ein Fehlalarm.

[thunder11]

Für den chirurgisch Eingriff (große Chirugie ) wäre es dann:

Code: Alles auswählen

systemctl disable clamav-clamonacc.service clamav-daemon.service clamav-daemon.socket

Code: Alles auswählen

systemctl mask clamav-clamonacc.service clamav-daemon.service clamav-daemon.socket

[Bieber123]

Ich habe festgestellt, wenn ich Debian normal boote (also nicht im Recovery-Mode) und länger warte,
erscheint die Fehlermeldung: Failed to start clamav-clamonacc.service - clamav on-access scanner.
Eventuell hängt es beim Starten des AV-Scanner Service...

Erscheint denn nach dieser Meldung deine Oberfläche ? (Welche ?)
Ich weiß nicht was clamav da alles blockieren kann, da ich keinen Virenscanner unter Linux nutze.
Auf jeden Fall ist clamav nichts essentielles, was ich erstmal purgen würde.
Ich würde so vorgehen:
Recovery-Mode starten
Festellen, ob netz- vorhanden ist:

Code: Alles auswählen

apt update

wenn nicht (apt meckert):

Code: Alles auswählen

dhclient

Code: Alles auswählen

apt purge clamav*

aufpassen, was da noch so entfernt werden soll
dann

Code: Alles auswählen

 apt update && apt full-upgrade

Code: Alles auswählen

reboot

Vielleicht hast du ja Glück und alles ist gut

Ich habe nun

Code: Alles auswählen

apt update

ausgeführt,
dabei kommt in der FM mehrmals die Information "Auf dem Gerät ist kein Speicherplatz mehr verfügbar" , ich vermute dass ist die wahre Ursache des Problems...
Wenn ich

Code: Alles auswählen

dhclient

ausführe, erscheint "RTNETLINK answers: File exists

D.h. ich muss den Speicherplatz der Debian Partition säubern, richtig?

[thunder11]

D.h. ich muss den Speicherplatz der Debian Partition säubern, richtig?

Ja
zuerst

Code: Alles auswählen

apt clean

dann

Code: Alles auswählen

df -h

Code: Alles auswählen

du -sh /boot /var /home/

kannst du die Ausgabe von

Code: Alles auswählen

lsblk -f

hier einbringen ?
Was hast du denn für Partitionen auf der Systempaltte nur / und /home und ggf. noch die EFI-Partition
oder irgend was "schickes" anders ?

[Bieber123]

Ausgabe von

Code: Alles auswählen

lsblk -f

für die Debian-Installation ergibt,
(die Datenplatte bzw. deren Partitionen lasse ich jetzt einmal weg)

sdb FSAVAIL FSUSE% MOUNTPOINTS
|_sdb1 vfat FAT32 -------- 293,6M 2% /boot/efi
|_sdb2 ext4 1.0 -------- 0 95% /
|_sdb3 swap 1 -------- [SWAP]

ich nehme an, dass die 95% das Problem sind, bzw. was wäre da ein normaler Wert?

[cosinus]

Deine root partition ist voll. Und genau deswegen solltest du die Befehle wie @thunder11 sie dir schrieb auch ausführen.
Sieht insgesamt nicht wirklich clever aus die Partitionierung.

[thunder11]

Und wie groß ist die Platte ? sdb2 ext4 1.0 -------- 0 95% / (FSAVAIL)

kannst mal die "üblichen Verdächtigen" überprüfen:

Code: Alles auswählen

du -h /var --max-depth=2  | sort -n -r|grep -v lib

Da wären nur die großen (Ersten) interessant
und

Code: Alles auswählen

du -h /boot --max-depth=1  | sort -n -r

[Bieber123]

Und wie groß ist die Platte ? sdb2 ext4 1.0 -------- 0 95% / (FSAVAIL)

/dev/sdb2 - Größe: 441GB, Benutzt: 419GB, Verf.: 0, Verw.: 100%

kannst mal die "üblichen Verdächtigen" überprüfen:

Code: Alles auswählen

du -h /var --max-depth=2  | sort -n -r|grep -v lib

der Größte den ich angezeigt bekomme ist /var mit 15GB
vermutlich werden aber die ersten Einträge bei dieser Ausgabe überscrollt, kann ich das irgendwie pausieren?

Code: Alles auswählen

du -h /boot --max-depth=1  | sort -n -r

367MB /boot
13MB /boot/grub
5,9MB /boot/efi

[thunder11]

Fangen wir mal an:
/boot/ erscheint mir zu gross.
damit du nicht zu viel tippen musst

Code: Alles auswählen

ls -al /boot/|grep initr|wc -l

wieviel ?

[Bieber123]

4

[thunder11]

zweitens:

Code: Alles auswählen

du -h /var/log/journal

Wie groß?

[thunder11]

4

Dann mal:

Code: Alles auswählen

apt autopurge

da sollten dann zwei linux-image bei sein