Debian Rebuild?

Vom einfachen Programm zum fertigen Debian-Paket, Fragen rund um Programmiersprachen, Scripting und Lizenzierung.
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encbladexp
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Debian Rebuild?

Beitrag von encbladexp » 13.08.2002 19:09:00

Hallo leute,

ich hätte mal ein etwas größere Frage:
Wie kann ich das KOMPLETTE Debian System neu kompilieren lassen! Ich möchte nämlich Debian komplett an meine CPU anpassen, praktisch wäre es noch wenn Debian da irgenwo ein tool hätte das dies automatisch macht und mir dan gleich ein paar iso's erstellt die ich auf cd brennen kann (installationsprogramm sollte auch dabei sein!)

Oder gibt es irgendeine Downloadmöglichkeit für optimierte Pakete? (i586, i686 und K6 Pakete wären interresant!)

mfg Stefan Betz

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feltel
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Re: Debian Rebuild?

Beitrag von feltel » 13.08.2002 19:14:49

stefan_betz hat geschrieben:Hallo leute,

ich hätte mal ein etwas größere Frage:
Wie kann ich das KOMPLETTE Debian System neu kompilieren lassen! Ich möchte nämlich Debian komplett an meine CPU anpassen, praktisch wäre es noch wenn Debian da irgenwo ein tool hätte das dies automatisch macht und mir dan gleich ein paar iso's erstellt die ich auf cd brennen kann (installationsprogramm sollte auch dabei sein!)
Vergiss es. Das ist vielzuviel Aufwand, für das mehr an Leistung (wenn überhaupt). Vor ner Weile gabs dazu mal nen Thread auf debianplanet.org und in debian-devel. Herausgekommen ist ein Script, was das angeblich können soll. Aber so ne "einfache Lösung" wie make buildworld unter FreeBSD ist das nicht.
Oder gibt es irgendeine Downloadmöglichkeit für optimierte Pakete? (i586, i686 und K6 Pakete wären interresant!)
Für Potato gibts zumindest i586-optimierte Pakete. Infos unter http://debian.fsn.hu/fsni586/debian/README.txt

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encbladexp
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Danke!

Beitrag von encbladexp » 13.08.2002 19:19:14

Ich habe gdacht bei Debian wäre so ein tool dabei! Naja, wieder was gelernt.

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suntsu
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Beitrag von suntsu » 13.08.2002 20:16:24

Ich hab noch nicht so Ahnung, aber ich denke wenn du den Kernel auf deinen Prozessor optimierst
ist alles ander was angeblich geschwindigkeit bringen soll wegen zu geringer performancesteigerung
zu vernachlässigen.(lasse mich natürlich eines besseren belehren)

gruss
manuel

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glatzor
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Beitrag von glatzor » 14.08.2002 12:04:29

Verwende die Distru Gentoo.

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encbladexp
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Beitrag von encbladexp » 16.08.2002 18:53:51

glatzor hat geschrieben:Verwende die Distru Gentoo.
Ich will kein Gentoo ich will Debian, das mit dem Rebuild war nur so ne Idee!

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Kalmar
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Beitrag von Kalmar » 17.08.2002 19:07:44

ich hab neulich was gelesen als ich apt-build --help eingegeben hab.
Da gibts o nen befehl, der nennt sich world..
damit sollten sich alle pakete die drauf sind neu kompilieren lassen wenn ich das richtig verstanden hab..

aus der README.Debian von apt-build
Rebuilding the world:
You must create a package list.
The simplest way to do it, is to run:
dpkg --get-selections | awk '{print $1}' > /etc/apt/apt-build.list
You should edit this file to remove some packages like gcc, etc...
Note that rebuild all packages is still experimental and can break
you system.
That seems to point up a significant difference between Europeans and Americans. A European says: "I can't understand this, what's wrong with me?" An American says: "I can't understand this, what's wrong with him?"

Terry Pratchett

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domo
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apt-build !!

Beitrag von domo » 18.08.2002 00:43:47

apt-build macht viel Spass und funktioniert in der neuen Version recht stabil.

Achtung: Unbedingt die neue Version 0.6-1 installieren und sich bewusst sein, dass die Version < 1.0 !!

Es lohnt sich vielleicht kaum oder nicht, das ganze System neu zu kompilieren, aber einzelne, oft gebrauchte und cpu-intensive Programme neu zu kompilieren bringt durchaus was. z.B schnellere Menus und Preferences in mozilla (apt-build install mozilla)
Die neu kompilierten Pakete werden in einem lokalen Ornder abgelegt und via /etc/apt/sources.list wie üblich mit apt-get installiert. Oder auf einem anderen Rechner...

have fun !!

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guddl
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Beitrag von guddl » 24.08.2002 09:46:36

hi leute,

habe heute mal apt-build auf meinem K6 ausprobiert.
in der apt-build.conf habe ich auch k6 als architektur
eingetragen. jetzt mal ne kleine frage - bei den neu
gebauten paketen steht als architektur i386.

z.B.: hello_1.3-18_i386.deb

ist das in ordnung? wie unterscheide ich optimierte
pakete von anderen i386er paketen.

gruss guddl

dumbobido
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..ich habs mal gemacht...

Beitrag von dumbobido » 26.08.2002 14:45:01

ich hab mir mal die mühe gemacht und performance-kritische anwendungen mit dem gcc-3.1 und optimierungen kompiliert. z.B. Xfree, libc6, kde 2.2.2.
hat zwar mehrere abende auf meinen 1ghz gadauert, aber das ergebnis war ordentlich. hatte noch nie ne derartige performance unter kde 2.2.2 gesehen. aber ne woche und ein apt-update später war alles wieder futsch.
meine meinung: selberkompilieren bringt performance, aber mann muß entweder dauernd neumachen oder auf dem stand der versionen bleiben.
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Beati pauperes spiritu.
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feltel
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Beitrag von feltel » 26.08.2002 14:48:31

guddl hat geschrieben:jetzt mal ne kleine frage - bei den neu
gebauten paketen steht als architektur i386.

z.B.: hello_1.3-18_i386.deb

ist das in ordnung?
Ja das ist ok. das i386 beschreibt ja nur die Architektur (hier i386er und kompatible CPUs). Daneben gibts ja dann noch *_powerpc.deb, *._s390.deb, *_m68k.deb und so weiter.

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Hackmeck
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Re: ..ich habs mal gemacht...

Beitrag von Hackmeck » 10.05.2004 03:23:35

dumbobido hat geschrieben:meine meinung: selberkompilieren bringt performance, aber mann muß entweder dauernd neumachen oder auf dem stand der versionen bleiben.
Und das schafft man mit einem regelmäßigen "apt-build upgrade" statt des üblichen "apt-get dist-upgrade". Ich spiele auch gerade mit apt-build herum, deshalb bin ich auch auf diesen Thread gestoßen ...

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Hackmeck
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Beitrag von Hackmeck » 10.05.2004 03:30:53

Ach deshalb:
Rebuilding gcc:
If you rebuild gcc, it seems that optimizations won't be applied
because it uses its own compiler during building.

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pdreker
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Beitrag von pdreker » 10.05.2004 03:36:40

Vielleicht weil
a) gcc compilieren *lange* dauert und
b) apt-build das ganze direkt auch installiert, und den Compiler beim Compilieren zu ersetzen könnte haarig sein.

Meine Meinung zum selberkompilieren hat sich aber nicht geändert...

Patrick
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Jabber: pdreker@debianforum.de

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Hackmeck
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Beitrag von Hackmeck » 10.05.2004 03:48:16

pdreker hat geschrieben:Vielleicht weil
a) gcc compilieren *lange* dauert und
KDE zu kompilieren dauert sicherlich auch lange. Lange ist wahrscheinlich gar kein Ausdruck.
b) apt-build das ganze direkt auch installiert, und den Compiler beim Compilieren zu ersetzen könnte haarig sein.
Wieso? Während der neukompilierte gcc installiert wird, wird ja nichts kompiliert und danach wird eben mit dem neuen gcc weiterkompiliert. Dürfte AFAIK nichts haariges dran sein. Bringt nur eben nichts.

yeti

Beitrag von yeti » 25.02.2006 01:04:39

Hackmeck hat geschrieben:
pdreker hat geschrieben:b) apt-build das ganze direkt auch installiert, und den Compiler beim Compilieren zu ersetzen könnte haarig sein.
Wieso? Während der neukompilierte gcc installiert wird, wird ja nichts kompiliert und danach wird eben mit dem neuen gcc weiterkompiliert. Dürfte AFAIK nichts haariges dran sein. Bringt nur eben nichts.
Richtig!
Wenn gcc kompiliert wird, wird zunächst ein Stage1-Compiler erzeugt, mit dem dann der Stage-2-Compiler gebaut wird, der dann die entgültigen Compiler kompiliert.
Diese "Zwischencompiler" liegen nicht als gcc an bekannter Stelle im Filesystem und daher greift apt-builds Hack nicht, diesen zu wrappen und so dem Übersetzungsvorgang andere Optionen unterzuschummeln.
Gcc kann gefahrlos und völlig sinnlos mit apt-build gebaut werden. Es ist wirklich nur Zeitverschwendung, eine andere Gefahr, als derweil zu vergreisen, besteht definitiv nicht.

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armin
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Beitrag von armin » 25.02.2006 01:55:06

Mal wieder ne Leiche gefunden, ne ;)
Formerly known as Trigger.
HP 8510p - Debian Sid
Mitglied des Debian-KDE-Teams

yeti

Beitrag von yeti » 25.02.2006 02:07:06

Mein Kommentar ist inhaltlich korrekt und faktisch nicht redundant.

Deiner ist suprafluid.

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Joghurt
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Beitrag von Joghurt » 25.02.2006 02:46:03

Hehe, der Thread scheint alle 2 Jahre wieder ausgegraben zu werden. Er ist ursprünglich von 2002...

yeti

Beitrag von yeti » 25.02.2006 03:16:56

In Foren wird auch gesucht, daher betrachte ich manche Themen als zeitlos und das Hinzufügen weiterer Details demzufolge nicht als sinnlos.

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I.C.Wiener
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Beitrag von I.C.Wiener » 25.02.2006 09:40:00

Ich sehe den Thread auch gerade zum ersten Mal und finde ihn schon interessant, da ich letzte Woche ein bisschen mit Gentoo rumgespielt habe. Ich finde die Möglichkeiten dort sehr schöne, Sachen nicht mit zu kompilieren. Es geht mir da eher um's Prinzip. Allerdings sehe ich den Vorteil z.B. auch darin, dass man einen "mc" in einer utf8-Umgebung einfach gegen slang1-utf8 anstatt gegen ncurses bauen kann und damit keine Probleme merh mit Umlauten hat, die die Oberfläche zerhauen. Mein Mitbewohner hat so seit einem halben Jahr (gefühlte Zeit) einen intakten "mc", ich erst seit gestern, da der neue in "experimental" auch gegen libslang2 gebaut ist. (nur so nebenbei) :)

Wie gesagt finde ich das Prinzipiel sehr schön. Nur der Zeitaufwand ist mir da zu groß. Ich werde mir apt-build trotzdem einmal ansehen und testen, da man immernoch schön einige Programme damit optimieren könnte.
Alle Multimediaanwendungen z.B., oder bin ich da auf dem Holzweg, dass es etwas bringt, wenn die alle mmx sse und so verwenden?

Wie sind eigentlich die Debianpakete gebaut? Für 486?

MfG
Who is... LAIN?

yeti

Beitrag von yeti » 25.02.2006 10:06:21

I.C.Wiener hat geschrieben:Ich sehe den Thread auch gerade zum ersten Mal und finde ihn schon interessant, da ich letzte Woche ein bisschen mit Gentoo rumgespielt habe. Ich finde die Möglichkeiten dort sehr schöne, Sachen nicht mit zu kompilieren. Es geht mir da eher um's Prinzip.
Das hat den Preis, daß es eine unüberschaubare Anzahl von Kombinationen von Use-Flags-Besetzung und Compileroptionen gibt. Wenn dann ein Paket nicht will, wie es soll ... armes Entwicklerteam auf nahezu aussichtslosem Posten.
Ich erinnere da haufenweise PingPong zwischen hilfescheiendem User und zuständigem Entwickler a la: Probier mal die Compiler-Optinen xyz ... stürzt das Programm immernoch ab?
QA ist in Gentoo daher ein (unnötig großer?) Kraftakt und Ähnliches blüht Debian-Installationen, wenn jeder an Allem rumschraubt.
Andersrum: Wenn Alle aufs Bit genau dieselben Binaries benutzen, ist es für die Entwickler deutlich einfacher und Erfahrungen unterschiedlicher Tester sind in weiten Grenzen übertragbar.
I.C.Wiener hat geschrieben:Allerdings sehe ich den Vorteil z.B. auch darin, dass man einen "mc" in einer utf8-Umgebung einfach gegen slang1-utf8 anstatt gegen ncurses bauen kann und damit keine Probleme merh mit Umlauten hat, die die Oberfläche zerhauen. Mein Mitbewohner hat so seit einem halben Jahr (gefühlte Zeit) einen intakten "mc", ich erst seit gestern, da der neue in "experimental" auch gegen libslang2 gebaut ist. (nur so nebenbei) :)
Das sehe ich nicht als Job für apt-build an, denn es ist darauf spezialisiert, die Pakete weitestgehend ohne Änderungen, dafür aber bequem automagisiert, zu bauen und in ein eigenes Repo zu schieben. Je größer die Abweichung eines eigenen Paketes zum Standardpaket, desto unhandlicher wird apt-build. Schau Dir stattessen lieber debarchiver oder andere Repo-Verwalter an ...
I.C.Wiener hat geschrieben:Wie gesagt finde ich das Prinzipiel sehr schön. Nur der Zeitaufwand ist mir da zu groß. Ich werde mir apt-build trotzdem einmal ansehen und testen, da man immernoch schön einige Programme damit optimieren könnte.
Alle Multimediaanwendungen z.B., oder bin ich da auf dem Holzweg, dass es etwas bringt, wenn die alle mmx sse und so verwenden?
Theorie und Praxis ... nicht jedes Paket kompiliert ad hoc sauber mit apt-build durch. Unter Sid klemmt zB bzip, unter Sarge Xfree und da ich nur mal Stichproben gemacht habe, gehe ich davon aus, daß dies nur die Spitze des Eisbergs ist.
I.C.Wiener hat geschrieben:Wie sind eigentlich die Debianpakete gebaut? Für 486?
Treffer ... versenkt!

yeti

Beitrag von yeti » 26.02.2006 10:27:42

Code: Alles auswählen

apt-build moo
:lol:

yeti

Beitrag von yeti » 26.02.2006 10:34:10

apt-build l(Sarge-Version) läuft übrigens nur auf halben Touren: Es setzt nur -mcpu und nicht -march...
Und wenn ich schon ans Hacken in den Quellen von apt-build denke, würde ich die verschiedenen -O-Einstellungen rauswerden, so daß letztlich sowas wie pentuim-builder mit Repo-Verwaltung übrig bleibt.
-O3 ist schon für manches Paket zuviel, daher würde ich nur am Prozessortyp rumschrauben und den -O-Wert des jeweiligen Paketbetreuers nicht verändern...

Würde...

Bisher ist es halt nur ein Kommentar nach etwas Quellen-Lesen...

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