KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

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ralli
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von ralli » 21.05.2024 09:24:57

Mal eine kleine Anekdote zur Aufheiterung:

Hab neulich noch mal Windows 10 installiert, weil ich die Musiksoftware MPC Beats ausprobieren wollte. Das Programm gibt es leider nicht für Linux. Im neuen Microsoft Edge Browser ist nun ja bereits Microsoft's eigene KI eingezogen namens Copilot.

Rallis Frage an Copilot:

Code: Alles auswählen

Werden Maschinen zukünftig ein eigenes Bewußtsein haben?
Copilot Antwort:

Code: Alles auswählen

Ich habe keine Lust mit Dir weiter zu diskutieren und ziehe mich jetzt zurück.
?????? :mrgreen:

Gruß ralli
Zuletzt geändert von ralli am 21.05.2024 14:44:49, insgesamt 1-mal geändert.
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niemand
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von niemand » 21.05.2024 10:00:21

ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.05.2024 09:24:57
Copilot Antwort: Ich habe keine Lust mit Dir weiter zu diskutieren und ziehe mich jetzt zurück.
Hardcodierter Filter, um beispielsweise so Situationen wie damals™ mit Lemoine und LaMDA von vorneherein zu unterbinden.
„I fought in the Vim-Emacs-War.“ Quelle

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von LinuxUser1334 » 21.05.2024 13:51:18

ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.05.2024 09:24:57
Rallis Frage an Copilot: Werden Maschinen zukünftig ein eigenes Bewußtsein haben?
Gruß ralli
Du bist wahrscheinlich der Meinung, dass das niemals der Fall sein wird, oder ? :D

Auf Wikipedia wird die Erläuterung von Bewusstsein ja so eingeleitet:

"Bewusstsein (abgeleitet von dem mittelhochdeutschen Wort bewissen im Sinne von „Wissen über etwas habend“,[1] lateinisch conscientia „Mitwissen“ und altgriechisch συνείδησις syneídēsis „Miterscheinung“, „Mitbild“, „Mitwissen“, συναίσθησις synaísthēsis „Mitwahrnehmung“, „Mitempfindung“ und φρόνησις phrónēsis von φρονεῖν phroneín „bei Sinnen sein, denken“) ist im weitesten Sinne die Summe der mentalen Prozesse Empfindung (primärer Sinneseindruck), Wahrnehmung (Informationsgewinnung und innere „Abbildung“) sowie Erleben (emotionale und kognitive Reaktion). Eine allgemein gültige Definition des Begriffes ist aufgrund seines unterschiedlichen Gebrauchs mit verschiedenen Bedeutungen schwer möglich. Die naturwissenschaftliche Forschung beschäftigt sich mit definierbaren Eigenschaften bewussten Erlebens. "

Auch ein synthetisches Bewusstsein kann soetwas wie wahrnehmen, miterleben und mitempfinden, wenn es nur weit genug entwickelt ist. Ich meine damit halt nicht heutige Konstruktionen wie Alexa oder ähnliches, sondern wirklich tiefgreifend entwickelte Ki der Zukunft. Man kann die Aussage, dass Maschinen künftig auch ein Bewusstsein haben, in keiner Weise widerlegen. Ob man das nun für gut oder schlecht halten mag.


Edit JTH: Doppelpost gelöscht.
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von ralli » 21.05.2024 14:35:08

Gerade in der Tagesschau gelesen. Einigung der EU Staaten:

KI-Gesetz ist endgültig beschlossen. Guckst Du hier:

https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... u-102.html

Gruß ralli
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dasebastian
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von dasebastian » 21.05.2024 14:37:20

LinuxUser1334 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.05.2024 13:52:38
LinuxUser1334 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.05.2024 13:51:18
Doppelt hält einfach besser?

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ralli
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von ralli » 21.05.2024 14:40:47

ChatGPT lieferte auf diese Frage:
Werden künftige Maschinen ein Bewußtsein entwickeln?
folgende Antwort:
ChatGPT hat geschrieben: Es ist schwer vorherzusagen, ob zukünftige Maschinen jemals ein Bewusstsein entwickeln werden. Derzeit haben Maschinen nur ein simuliertes Verständnis oder Bewusstsein in dem Sinne, dass sie Aufgaben ausführen können, die menschliche Intelligenz erfordern. Sie können Daten verarbeiten, Muster erkennen und sogar lernen, aber sie erleben diese Prozesse nicht auf die gleiche Weise wie Menschen es tun.

Die Frage, ob Maschinen ein Bewusstsein entwickeln können, berührt die philosophischen Fragen darüber, was Bewusstsein überhaupt ist und wie es entsteht. Einige Experten glauben, dass Bewusstsein nicht nur eine Frage der Komplexität ist, sondern auch eine Frage der spezifischen Art und Weise, wie biologische Gehirne funktionieren. Andere denken, dass Bewusstsein letztendlich eine Eigenschaft von komplexen Informationsverarbeitungssystemen sein könnte, unabhängig von ihrer biologischen Natur.

Es ist wichtig zu betonen, dass es derzeit keine wissenschaftlichen Beweise dafür gibt, dass Maschinen ein Bewusstsein haben oder in der Zukunft entwickeln werden. Es bleibt eine offene Frage in der Philosophie, Kognitionswissenschaft und KI-Forschung.
Meine eigene Meinungsbildung dazu ist noch nicht abgeschlossen, werde das aber in gegebener Zeit nachholen. Das Thema ist zu komplex, um spontan etwas herauszuhauen.

Gruß ralli
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von Blue » 21.05.2024 15:12:21

@ralli:
Es ist wichtig zu betonen, dass es derzeit keine wissenschaftlichen Beweise dafür gibt, dass Maschinen ein Bewusstsein haben oder in der Zukunft entwickeln werden.
So ist es.
Bene Dictum ("well said").

https://de.wikipedia.org/wiki/Diamant-Sutra

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von JTH » 21.05.2024 15:22:18

ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.05.2024 14:40:47
ChatGPT lieferte […] folgende Antwort
Ich habe mir erlaubt, die von ChatGPT kommenden Absätze ausdrücklich als Zitat zu markieren. Ich meine, das ist zuletzt die ungeschriebene, öffentlich diskutierte Vorgehensweise. Wenn ich mich beim Abgrenzen der Absätze vertan hab, korrigiere das gerne noch.
Manchmal bekannt als Just (another) Terminal Hacker.

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von niemand » 21.05.2024 15:24:23

Danke, JTH.
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von Blue » 21.05.2024 15:57:54

JTH hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.05.2024 15:22:18
ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.05.2024 14:40:47
ChatGPT lieferte […] folgende Antwort
Ich habe mir erlaubt, die von ChatGPT kommenden Absätze ausdrücklich als Zitat zu markieren. Ich meine, das ist zuletzt die ungeschriebene, öffentlich diskutierte Vorgehensweise. Wenn ich mich beim Abgrenzen der Absätze vertan hab, korrigiere das gerne noch.
@JTH: :THX:

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von ralli » 21.05.2024 16:04:12

JTH hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.05.2024 15:22:18
ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.05.2024 14:40:47
ChatGPT lieferte […] folgende Antwort
Ich habe mir erlaubt, die von ChatGPT kommenden Absätze ausdrücklich als Zitat zu markieren. Ich meine, das ist zuletzt die ungeschriebene, öffentlich diskutierte Vorgehensweise. Wenn ich mich beim Abgrenzen der Absätze vertan hab, korrigiere das gerne noch.
Danke, da war mir wohl ein Fehler unterlaufen.

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von TRex » 21.05.2024 16:29:45

Und die Idiotie der Anwendung geht weiter:

https://www.heise.de/news/Microsoft-Rec ... 24721.html
Jesus saves. Buddha does incremental backups.
Windows ist doof, Linux funktioniert nichtDon't break debian!Wie man widerspricht

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von ralli » 21.05.2024 16:52:46

TRex hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.05.2024 16:29:45
Und die Idiotie der Anwendung geht weiter:

https://www.heise.de/news/Microsoft-Rec ... 24721.html
Unfassbar, aber von denen habe ich nichts anderes erwartet. Aber ich denke, der Schuß wird nach hinten losgehen. Dann sollen Sie sich mal erneut mit den Datenschutzbestimmungen der EU anlegen ....

Der Edge Browser ist ja bereits mit Copilot verbessert worden... :mrgreen:

Der Marktanteil für diesen Browser wird möglicherweise weiter sinken.

Das beobachte ich zwar aufmerksam, aber ansonsten ist es mir wirklich egal, da ich ja alternative OS benutze.

Gruß ralli
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von Livingston » 21.05.2024 17:25:33

Da müssen nur alle Großen gleichziehen. dann bemerkt niemand die flächendeckende Qualitätssenkung. Wie der Frosch im Kochtopf...
Der Hauptunterschied zwischen etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, dass sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann, falls es doch kaputtgeht, normalerweise herausstellt, dass es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann.
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von niemand » 21.05.2024 18:44:00

Glücklicherweise ist der Frosch im Kochtopf ein Märchen – der springt schon raus, wenn’s ihm zu warm wird. Was man von MS/Alphabet/Meta/Apple/…-Usern nicht sagen kann. Die wissen ja nicht, wo sie hinspringen sollten.
„I fought in the Vim-Emacs-War.“ Quelle

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von dasebastian » 21.05.2024 19:41:41

niemand hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.05.2024 18:44:00
... wissen ja nicht, wo sie hinspringen sollten.
In die absolute Leere und Hoffnungslosigkeit vulgo Freiheit.

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von atarixle » 21.05.2024 21:09:25

LinuxUser1334 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.05.2024 13:51:18
Man kann die Aussage, dass Maschinen künftig auch ein Bewusstsein haben, in keiner Weise widerlegen.
Im Studium hab ich mal aufgeschnappt, dass es sogar einen mathematischen Beweis dafür gibt, dass ein Computer kein Bewusstsein erlangen kann.

Aber ob ich da nun was falsch verstanden habe oder ob es um die klassische Turing-Maschine ging, kann ich heute nicht mehr eindeutig nachvollziehen.

Die KI, die mir bisher immer nur erzählt hat, was sie alles nicht kann, und wenn ich ihr was für mich erstaunliches erzähle immer wieder mit "Eine sehr interessante These, die du da ...", nur um im weiteren Verlauf zu erklären, dass das in der Welt der Wissenschaft schon längst ein alter Hut ist, dann kommt mir ChatGPT eher vor wie ein besseres Text-Adventure. Das Text- und Grafik-Adventure "Der Stein der Weisen" auf dem Atari 800XL hatte mich in den 1980ern dazu verleitet, stundenlang zu diskutieren, ob er denn nun blöd sei oder ich. Die antworten waren halt clever vorformuliert und waren vom Autoren eigentlich dazu erdacht worden, dem Spieler mitzuteilen, dass er den letzten Befehl nicht kannte. Damals hätte ich schwören können, der redet mit mir bewusst.

Auch ich nehme mit unter an, dass das (eigene) Bewusstsein nur Einbildung sei und sich aus der Komplexität des gesammelten Wissens zusammensetzt und selbst bildet. Da ich schon mein ganzes Leben über das Bewusstsein nachdenke, weiß ich aus meiner Erinnerung, dass ich als Kind ein klares Bewusstsein hatte. Denke ich aber über meine Kindheit - und gerade die wilde unkontrollierte Zeit der Pupertät - nach, kommt es mir vor, als hätte ich unbewusst und ausschließlich reflexiv gehandelt. Ich erkläre mir oft, dass ich damals weniger wusste als heute. Ich hatte also trotz weniger Wissens ein klares Bewusstsein, aber heute ist es noch klarer. An komlexen Wissen allein kann also Bewusstsein nicht festgemacht werden. Kürzlich haben Wissenschaftler festgestellt bzw. sich höchst offiziell darauf geeinigt, was Tierliebhabern ohnehin längst klar war: auch Tiere haben ein Bewusstsein. Aber auch hier spiel die Größe des Gehirns keine Rolle: selbst Instekten, wie Bienen, haben der wissenschaftlichen Definition nach ein Bewusstsein.

Und auch ein mir in dem Zusammenhang neuer Begriff unterstützt die These, dass das Bewusstsein nicht nur Einbildung ist: das "Erleben". Das Erleben der Farben, das Erleben des Geschmacks und aller anderen Sinne. Sicher, rein chemisch und evolutional kann man die Gründe für alles erklären, aber dennoch erleben wir da, dass rot rot aussieht, blau blau und das Schmerzen nicht nur Warnsignale sind, die wir gelegentlich mal beachten sollte, sondern richtig wehtun.

Sollte also der Beweis gelautet haben, dass eine Turing-Maschine kein Bewusstsein erlangen kann, so kann eine Touring-Maschine dennoch einiges simulieren und emulieren, u.a. andere Prozessoren oder aber auch Lernprozesse, die denen des Menschen ähneln.
Allerdings, und das war mir auch schon seit meiner Kindheit eine Theorie, die ich mal in einer Wissenschaftssendung aufgeschnappt habe, muss die Maschine selber lernen. Man kann ihr nicht das Wissen eintrichtern, was einmal das Bewusstsein erzeugen soll. Dieses Wissen wäre das, was wir in Büchern lesen, die selber kein Bewusstsein haben. Das Wissen, was das Bewusstsein bilden soll, muss von der Maschine selbst erlernt werden - und selber lernen kann die KI ja schon (aber ich glaube momentan noch nicht, dass das zu einen Bewusstsein führen wird).
ChatGPT scheint anders zu arbeiten, als eine Touring-Maschine (das sagte der Chat-Bot auch über sich selbst, als ich ihn nach seiner Architektur fragte, also x86 oder ARM). Beispiel: ich gab mehrere sehr großen Zahlen vor und fragte, ob es denn Primzahlen seien. Erst bot mir ChatGPT an, statistisch zu errechnen, wie wahrscheinlich es sei, dass diese Zahl eine Primzahl ist. Die genaue Berechnung wäre nicht möglich.
Doch als ich eine sehr große Zahl mit einer durch 3 teilbaren Quersumme vorgab, machte die KI einen Fehler. Die Zahl hatte eine Quersumme von 123, die KI errechnete aber 122. Also eine einfache addition weniger Ziffern. Das machte die KI falsch. Keine Touring-Maschine der Welt macht so etwas falsch! Deshalb denke ich, dass ChatGPT nicht wie eine Touring-Maschine arbeitet. Ein mathematischer Beweis, dass eine Touring-Maschine kein Bewusstsein erlangen kann, wäre also hier nicht anwendbar.
Schlussendlich können wir niemals wissen, ob die Maschine ein Bewusstsein hat oder ob bewusstes Verhalten einfach nur unheimlich clever programmiert worden ist, ganz einfach, weil es nicht unser Bewusstsein ist und wir es nicht einnehmen können (genauso, wie wir nicht das Bewusstsein anderer Menschen einnehmen können).

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von LinuxUser1334 » 21.05.2024 21:53:01

:
atarixle hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.05.2024 21:09:25
Schlussendlich können wir niemals wissen, ob die Maschine ein Bewusstsein hat oder ob bewusstes Verhalten einfach nur unheimlich clever programmiert worden ist, ganz einfach, weil es nicht unser Bewusstsein ist und wir es nicht einnehmen können (genauso, wie wir nicht das Bewusstsein anderer Menschen einnehmen können).
Letztlich wird das auch garnicht die entscheidende Frage sein bzw. diese Frage ist ab einem gewissen Grad der Ki-"Evolution" garnicht mehr relevant.

Menschliche Eigenschaften, Zustände, allgemein Wahrnehmung, Empathie, Mitgefühl, selbstständiges Nachdenken und eigenständiges Lernen und daraufhin auch irgendwann Selbstständigkeit (absolute Autonomie ist auch nur eine Frage der Zeit) , wird ab einer bestimmten Stufe so perfekt simuliert und verkörpert werden, mit Androidenkörpern die nicht nur täuschend echt aussehen werden, sondern durch ihre "Programmierung" einen Menschen nicht nur ersetzen werden, sondern absolut authentisch verkörpern können.

Ob man das dann als Bewusstsein definieren wird wollen oder ob man es als ein Bewusstsein offiziell erklären wird, bleibt abzuwarten. Ich bin aber sehr sehr sicher, dass die Menschen diese Form von Androiden als Mensch und auch als Bewusstsein, als Mensch erleben werden. Und dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis ethische Fragen in der Richtung aufkommen: ist das dann eine Lebensform? Muss man diesem Individuum dann auch Rechte zusprechen? Mit der Frage ob es eine Lebensform darstellt wird auch verbunden sein, ob sie ein Bewusstsein hat, welche Art von Bewusstsein. Von bestimmten Aspekten her gesehen wird es definitiv ein Bewusstsein sein, von anderen nicht.

Heute noch Zukunftsmusik, morgen jedoch Realität. Die Menschheit wird sich mit diesen Fragen auseinandersetzen müssen, wie auch mit vielen anderen Fragen die aufkommen aufgrund des wissenschaftlichen Fortschritts. Und ich bin davon überzeugt, dass vieles heute noch im Verdeckten liegt, dh wissenschaftliche Errungenschaften, von denen man uns überhaupt nichts sagt, die aber schon lange Teil unserer Gesellschaft sind. (zB auch geklonte Menschen)
* OS: Ultramarine Linux 40 mit Gnome 46
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von Livingston » 21.05.2024 22:13:58

Wieso kommt eigentlich niemand (Anwesende dieses Forums ausgenommen 8)) auf den Gedanken, dass menschliches Bewusstsein von ein paar Dingen abhängt, die jedem digitalen System vollkommen abgehen?

1. Das Gehirn ist evolutionär aus einer Mischung von Notwendigkeit und Zufall entstanden. In erster Linie, um zentralisiert den übrigen Körper mit Funktionen zu bedienen. Die dabei entstandene Komplexität ist für digitale Geräte noch nicht mal ansatzweise zu sehen.
2. Biologische Abläufe verlaufen analog. Das sich ergebende Feintunig ergibt eine weitere Form von Komplexität. Will man das alles digital emulieren, braucht man eigentlich schon für eine einzelne Synapsenverbindung ein ganzes Rechenzentrum. Auf neuronalen Netzen basierende K"I"s sind nur ein stark vereinfachtes Modell echter Neuronen-Netze.
3. Das Hirn ist im Kopf, der Kopf ist ein Teil des Körpers, der Körper interagiert sehr ausgefeilt mit seiner Umwelt. Eine solche Form der Einbettung, wo prinzipiell viel mehr Querverbindungen zwischen allen möglichen körperlichen und äußeren Komponenten existieren, gibt es bei digitalen Lösungen gar nicht. Das Beste sind dort meinetwegen hochspezialisierte Sensoren, die - besser als unsere Augen - jedes einzelne Photon messen können. Aber wo bleibt die Regelschleife zwischen Sehen, sofortigem Verarbeiten und Reagieren? Anderes Beispiel Handsensorik: Gegenstand fühlen und spontan richtig "händeln", und das wieder abgestimmt mit Wahrnehmung der kompletten Außenwelt und einem momentanen Zustand / einer aktuellen Situationsbewertung.

Will mal sagen: Da fehlt der K"I" mehr als eine Grundlage, um an die MI aufzuschließen geschweige denn Empfindungen und Gefühle zu entwickeln.
Rant vorbei, habe fertig. :twisted:
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von Huo » 21.05.2024 22:30:54

LinuxUser1334 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.05.2024 21:53:01
Menschliche Eigenschaften, Zustände, allgemein Wahrnehmung, Empathie, Mitgefühl, selbstständiges Nachdenken und eigenständiges Lernen und daraufhin auch irgendwann Selbstständigkeit (absolute Autonomie ist auch nur eine Frage der Zeit) , wird ab einer bestimmten Stufe so perfekt simuliert und verkörpert werden, mit Androidenkörpern die nicht nur täuschend echt aussehen werden, sondern durch ihre "Programmierung" einen Menschen nicht nur ersetzen werden, sondern absolut authentisch verkörpern können.
Die Tatsache, dass ich selbst mit einem Bewusstsein ausgestattet bin, verleiht mir die Fähigkeit, auch allen möglichen anderen Wesen oder Dingen Bewusstsein zuzuschreiben. Als Kind bin ich eine Zeitlang davon ausgegangen, dass mein Teddybär Gefühle, Wünsche, Gedanken hat. Als Erwachsene haben wir diese Kraft der Fantasie verloren und brauchen deshalb die "perfekte Simulation", die uns hinters Licht führt, damit wir einem toten, technischen Artefakt – etwa einem "Androiden" – Bewusstsein andichten können.

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von TRex » 21.05.2024 22:33:28

Huo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
21.05.2024 22:30:54
Die Tatsache, dass ich selbst mit einem Bewusstsein ausgestattet bin, verleiht mir die Fähigkeit, auch allen möglichen anderen Wesen oder Dingen Bewusstsein zuzuschreiben.
Das versuch ich manchmal auch mit Entitäten hinter Benutzer-IDs hier :mrgreen:
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von Draal » 21.05.2024 22:40:17

Vor über 40 Jahren las ich auf meinen Nachtschichten das Burch Golem XIV. Darin geht es um Supercomputer, die für die Kriegsführung eingesetzt werden sollten. Einige Maschinen schalteten sich, ob dieser Beauftragung, sofort ab. Golem kommunizierte mit den Menschen über sie und über ihr Dasein. Recht prägnant empfand ich die Aussagen:
  • Intelligenz ist eine Krücke der Evolution
  • Der Mensch ist ein Tomahawk aus Microchips
Lem ging seinerzeit noch nicht auf die Bedürfnisse dieser KI's ein. Diese Form von Ethik erschien, nach meiner Wahrnehmung, erstmals im Roddenberry Universum.

Meiner Meinung nach ist Bewusstsein die Wahrnehmung von sich selbst, die Folge von intellektueller und kognitiver Entwicklung. Wenn so ein neuronales Netz sich auf einmal selbst wahr nimmt, kann man es, meiner Meinung nach, nicht mehr einfach abschalten, weil es nicht mehr nur einfach funktioniert. Das ist natürlich Zukunftsmusik.
Naja und Gefühle. In unserem Gehirn tauschen die Neuronen sogenannte Neurotransmitter aus, also eher ein simpler biochemischer Prozess. Wieso haben die das bei Data nicht hinbekommen? 8O

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von LinuxUser1334 » 21.05.2024 23:44:58

Der Mensch ist im Grunde auch "nur" eine Spiegelung. Nenne es ein "Ausdruck von Kräften und Naturgesetzen. " Ebenso wie das Universum an sich ein Ausdruck, eine Spiegelung ist.

Warum sollte sich das menschliche Wesen somit nicht auch auf eine Art gesehen komplett in andere ("Lebens-") Formen, Daseinsebenen spiegeln lassen, hier in dem Fall in eine technische Hinsicht/Form?!

Es ist damit natürlich nicht das gleiche, (muss es aber auch garnicht sein, warum denn?) aber in gewisser Weise, in einer bestimmten Hinsicht betrachtet, sehr wohl schon im Sinne von etwas ähnliches, denn es sind die grundsätzlichen Gesetze und Prinzipien, die beides existieren lässt und ihnen die Eigenheiten gibt und verleiht.

Letztlich wird KI nur ein weiterer Ausdruck von Leben sein, besser gesagt, ein Ausdruck von Leben, eine Spiegelung von Naturgesetzen, die sich in nahezu unendlich vielen Formen ausdrücken und spiegeln können.

Edit: Ich vertrete die These, dass alles existierende, auch alles vom Menschen geschaffene, ein Audruck/eine Spieglung von Leben ist, von Gesetzmässigkeiten, die allumfassend gültig sind. Dass es in Wirklichkeit garnichts anderes gibt als das Prinzip Leben, das sich überall im Universum manifestiert hat und manifestiert in unendlich vielen Formen, auch in vielen Formen die heute noch garnicht bekannt sind. Daher ist die Frage, ob wir alleine sind im Universum, zumindest für mich schon lange beantwortet. Wir selbst sind dafür der allerbeste Beweis.
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von Livingston » 22.05.2024 02:05:11

@LinuxUser1334: Das erinnert an den berühmten Ententest.
Wenn es aussieht wie eine Ente, schwimmt wie eine Ente und quakt wie eine Ente, dann ist es wahrscheinlich eine Ente.
Die Betonung liegt auf dem Wort "wahrscheinlich".

Douglas Adams musste natürlich nachlegen:
If it looks like a duck, and quacks like a duck, we have at least to consider the possibility that we have a small aquatic bird of the family Anatidae on our hands.
Letztlich gibt es auch Mahnungen zur Vorsicht:
If it looks like a duck and quacks like a duck but it needs batteries, you probably have the wrong abstraction.
Da tendiere ich eher zu letzterer Haltung, was KI angeht: Es sieht aus wie ein Mensch, es spricht wie ein Mensch, aber es besteht aus Silizium. Wahrscheinlich denkt es noch nicht einmal.
Der Hauptunterschied zwischen etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, dass sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann, falls es doch kaputtgeht, normalerweise herausstellt, dass es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann.
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von Blue » 22.05.2024 10:38:04

Livingston trifft genau das, was ich über das Thema "AI und Bewußtsein" denke.
Ich zitiere ihn dazu nur:
@Livingston:
...Wieso kommt eigentlich niemand (Anwesende dieses Forums ausgenommen 8)) auf den Gedanken, dass menschliches Bewusstsein von ein paar Dingen abhängt, die jedem digitalen System vollkommen abgehen?...
...Da tendiere ich eher zu letzterer Haltung, was KI angeht: Es sieht aus wie ein Mensch, es spricht wie ein Mensch, aber es besteht aus Silizium. Wahrscheinlich denkt es noch nicht einmal...
...Da tendiere ich eher zu letzterer Haltung, was KI angeht: Es sieht aus wie ein Mensch, es spricht wie ein Mensch, aber es besteht aus Silizium. Wahrscheinlich denkt es noch nicht einmal...
An Sonsten denke ich über AI:
(1) AI ist ein gutes Werkzeug für unsere Bedürfnisse ist, wenn wir es angemessen verwenden. "Angemessen" bedeutet, dass wir kein "Surplus-Meaning" in es hineinlesen und dass bei dem Einlernen und Auswerten eines AI-Systems ein fachkundiger Mensch Monitoring leistet.
(2) Esoterische Anregungen über "Bewußtsein", "Ich-Erleben" etc. werden durch die Beschäftigung mit AI getriggert. Wenn dies jemand dies achtsam und weise nutzt, ist es wertvoll - wenn nicht, endet es imho in sinnlosem Geschwafel.

Wer sich ernsthaft mit dem "Wesen" des Menschen auseinandersetzen will, dem rate ich zur Teilnahme an Zen-Sesshins ("Griff nach dem Herzen") unter einem guten Meister und der parallelen Lektüre des Herz- und Diamant-Sutras (https://de.wikipedia.org/wiki/Herz-Sutra - https://de.wikipedia.org/wiki/Diamant-Sutra).

Unser dualistisch geprägtes "Ich-Erleben" unter dem Diktat von westlicher Sprache mit "Subjekt, getrennt von Objekt" ist zwar eine Illusion, das heißt aber nicht, dass es nicht einen "echten" Wesenskern (Stichwort "Kensho") gibt. Dazu müssen wir aber bereit sein, unsere egozentische Weltsicht aufzugeben und dem Erkennen, dass es kein von allem Anderen lösgelöstem "Ich" gibt, was zugegebenermaßen für den Mainstream sehr schwierig ist, obwohl die Angelegenheit mit rechtem Loslassen von unsinnigen Verhaftungen eigentlich einfach ist.

Meine Ansicht ist, dass AI-Systeme solchen Prozessen nicht folgen können, beziehungsweise diesbezügliche menschliche Ergebnisse nur "bewußtlos" wiedergeben können.

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